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Hafervermarktung IB: Von der Notmaßnahme zum Standard

Der Projektpartner Enno Tammling bewirtschaftet auf der Insel Rügen ca. 800 ha als Marktfrucht- und Futterbaubetrieb (Jersey-Milchkühe) auf relativ homogenen Böden mit 40–60 Bodenpunkten.

Wie kamen Sie auf die für Rügen eher ungewöhnliche Kultur Hafer?

Enno Tammling (l) und Haferzüchter Dr. Steffen Beuch
Enno Tammling (l) und Haferzüchter Dr. Steffen Beuch

Tammling: „Bevor wir den Hafer in die Fruchtfolge genommen haben, hatten wir hier die traditionelle Fruchtfolge Raps-Weizen-Gerste, teilweise Raps-Weizen-Weizen mit normalerweise frühen Aussaatterminen. Im Herbst 2010 war die Rapsaussaat sehr schlecht und im Frühjahr überstanden die schwachen Bestände einen Orkan nicht – sie sind buchstäblich vertrocknet. Für diese Standorte brauchten wir Alternativen. Unser Klima mit den eher kühleren Temperaturen und der langen Abreife begünstigt von allen Sommerungen besonders den Hafer.“

Steffen Beuch: „Auf Rügen lassen sich sehr hohe Hafererträge realisieren. Der landwirtschaftliche Betrieb der Nordsaat erreicht so ca. 80 dt/ha im Mittel der Jahre. Die Erträge schwanken natürlich, aber 80 dt/ha sind ein realistisches Ertragsziel.“

Tammling: „Allerdings funktioniert Haferanbau nur mit einer gut organisierten Vermarktung, um die ich mich früh kümmern musste, denn hier gab und gibt es keine Möglichkeit, „Exoten“ über den Handel abfließen zu lassen. Dafür haben die Händler hier keinen Lagerraum übrig.“

Wieso Kölln-Flocken als Geschäftspartner?
Tammling: „Ich habe zunächst auch den Kontakt zu anderen Schälmühlen gesucht, aber es kristallisierte sich schnell heraus, dass Kölln der passendere Partner ist. Außerdem hatten wir überwiegend Ivory angebaut und Kölln präferiert diese Sorte. Nach längeren Verhandlungen haben wir uns schließlich – auch aus meiner Sicht – gut geeinigt und alles Weitere verlief völlig problemlos. Ich hatte in dem Jahr eine hervorragende Ernte mit besten Qualitäten. Das Folgejahr wurde ausgesetzt, weil wir eine Biogasanlage bauen wollten. Nachdem das Thema jetzt aber endgültig keines mehr ist, haben wir uns 2012 wieder an den Verhandlungstisch gesetzt.
Beide Seiten streben eine langfristigere Zusammenarbeit an. So haben wir bereits in diesem Vertrag Konditionen erarbeitet, die langfristig gelten könnten. 2013 lag der Ertrag zwar hinter den Erwartungen 90 dt/ha, war aber noch ganz in Ordnung.“

Wie sieht der Vertrag im Einzelnen aus?
Tammling: „Die Liefermenge beläuft sich auf 700 Tonnen. Der Grundpreis orientiert sich am Weizenpreis und es gibt ein Aufgeld. Anbaubeschränkungen gibt es nicht, wohl aber eine Sortenfestlegung. Qualitätsanforderungen sind die üblichen, Mykotoxine werden nicht toleriert.
Ich habe zwei Lagerhallen in der Nachbarschaft, in denen man Hafer den QS-Bestimmungen gemäß lagern kann. Von dort kann die Ware dann sukzessive abfließen.“

Bester Geschmack ist besonders für pure Produkte wie Haferflocken und Haferdrink sehr wichtig: I V O R Y
Bester Geschmack ist besonders für pure Produkte wie Haferflocken und Haferdrink sehr wichtig: I V O R Y
Wie bewerten Sie die den Anbau des Hafers?
Tammling: „Ich habe eine relativ hohe Ertragserwartung, muss dafür aber einiges beachten. Qualitätshafer muss man mit „Sie“ anreden: ordentliches Saatbett, nicht zu spät und nicht zu dick säen, ausreichend düngen und rechtzeitig ernten. Zudem ist eine Läusebekämpfung Pflicht. Eine rechtzeitige Ernte ist sehr wichtig, der Hafer verfärbt sich sonst. Bei unter 16 % Feuchte muss man beginnen und bei der Ernte darf Hafer im Zweifelsfall nicht hinten anstehen.“

Und die Ökonomie?
Tammling: „Hafer steht hier in Konkurrenz zu Stoppelweizen. Dessen Aussaat ist aber ca. 30–40 Euro/ha teurer als die von Hafer. Stoppelweizen braucht auch mehr Pflanzenschutz – das sind noch mal 20–30 Euro. Zudem bringt Stoppelweizen hier etwa 2–4 dt/ha weniger als Weizen nach Raps. Den guten Vorfruchtwert von Hafer für den Folgeweizen kann man mit 50–60 Euro/ha berechnen.

Ein weiterer Pluspunkt für Hafer ist die Ernteentzerrung. Wenn also die Erntemenge passt und wir die geforderten Qualitäten erreichen, rechnet sich der Hafer durchaus. Eine standfeste Sorte mit einer hohen Ertrags- und Qualitätssicherheit ist daher für mich wichtig.“

Das Gespräch führten Drs. Steffen Beuch und Anke Boenisch

Stand: 19.12.2013