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Anbauwürdigkeit: Wo passen Erbsen, Acker- und Sojabohnen?

Körnererbse, Acker- und Sojabohne haben unterschiedliche Ansprüche an Boden und Klima, zudem sind die Vermarktungsstrukturen nicht überall gegeben.

Wer also mit der Erweiterung der Fruchtfolge mit Leguminosen liebäugelt, sollte vorher prüfen, welche Kulturart auf den Betrieb und in die Region passt.

Schnell gelesen (Kurzfassung):

klimatischen Grundvoraussetzungen

Sowohl Ackerbohne als auch Erbse brauchen vor allem zur Blüte für einen guten Hülsenansatz ausreichend Wasser. Jedoch benötigen über die Vegetation jedoch nur die Hälfte an Wasser, wodurch sie sehr breit anbauwürdig sind.

Die Sojabohne ist gegenüber Wassermangel nicht nur zur Blüte, sondern auch zur Zeit der Hülsenfüllung (Ende Juni bis Mitte August) empfindlich.

Besonders entscheiden bei Soja sind jedoch die benötigten Wärmesummen entscheidend: Je spätreifer die Sorte, desto höher soll die Wärmesumme sein.


Bodeneignung

Für Ackerbohnen scheiden Sandböden aus, weil hier das Wasserhaltevermögen zu gering ist. Acker- und Sojabohnen und Erbsen reagieren stark negativ auf Bodenschadverdichtungen.

Soja passt sehr gut auf leicht erwärmende Böden mit lockerer Struktur, nicht aber auf Sandböden oder schwere Tonböden.  


Fruchtfolgeeignung

Ackerbohnen passen besonders in von Winterungen dominierten Fruchtfolgen. Erbsen eignen sich sehr gut als frühräumende Vorfrucht, etwa vor Winterraps oder Wintergerste. Als Blattfrucht bietet die Leguminose Vorteile in der Unkrautbekämpfung – Stichwort „Resistenzmanagement“.

Für Soja eignet sich Wintergetreide besonders gut als Vorfrucht, weil es wenig Nmin hinterlässt. Soja ist – im Gegensatz zu Bohne und Erbse - grundsätzlich selbstverträglich. Krankheiten und Schädlinge (vor allem Nematoden) stellen in Deutschland noch kein Problem dar.


Wirtschaftlichkeit und Vermarktung

Will man die Fruchtfolge erweitern, dann ersetzt die Leguminose eine andere Hauptfrucht. Wenn die Ackerbohne zum Beispiel statt Stoppelweizen angebaut wird, muss man diese beiden Kulturen miteinander ökonomisch vergleichen. Dazu gibt es im Internet Hilfsmittel, zum Beispiel den Fruchtartenrechner der SAATEN-UNION (www.saaten-union.de/Fruchtartenrechner)

Für Soja werden die Vermarktungsmöglichkeiten immer besser, weil heimische Soja in der Humanernährung immer beliebter wird. Fast jeder Händler im Süden nimmt Sojabohnen an.

Auch bei Ackerbohne und Körnererbse entwickelt sich dieses Marktsegment. Leider sind immer noch zu wenige Handelshäuser bereit, Leguminosen aufzunehmen und entsprechend zu bezahlen.


Stand: 14.10.2020