Aktuelle Ausgabe 01/2024

Ausgaben

Sonderausgaben

Themen

Abonnement

Impressum

Datenschutzerklärung

Cookie-Einstellungen

Geeignete Siliermittel helfen, zaubern können sie nicht

Die Silomaisernte des vergangenen Jahres litt unter der Dürre. Verkümmerte und zum Teil kolbenlose Bestände waren die Folge. In Erwartung von vermehrten Problemen mit Schimmelpilzen und Nacherwärmungen rückten Siliermittel während der Saison wieder in den Fokus. Für den gezielten Einsatz und damit die Auswahl eines geeigneten Präparates für das jeweilige Siliergut gilt es jedoch, einige Dinge zu beachten.

Schnell gelesen (Kurzfassung):

Die Verstoffwechselung der Zuckerverbindungen durch Bakterien zu Milchsäure gelingt nicht automatisch bzw. kann nicht allein durch den Einsatz von Siliermitteln erzwungen werden.

Ohne diese Grundregeln geht es nicht:

  1. Ausreichender Vorschub am Silo: im Winter mindestens 1,5 m und im Sommer 2,5 m/Woche
  2. Optimaler Erntezeitpunkt: bei TM-Gehalten von ca. 35 %. Achtung: Vertrocknete und kolbenlose Bestände (Bild) täuschen oft niedrige TS-Gehalte vor.
  3. Gute Verdichtung: hier gilt die Faustformel: stündlich herangefahrene Tonnage/4 =Walzgewicht im Fahrsilo
  4. Sorgfältiger Siloverschluss: Ansonsten werden schädliche Pilze nicht durch das entstehende CO2 abgetötet.

Was kann das Siliermittel und was soll es können?

Bei Siliermitteln gibt es Gruppen unterschiedlicher Wirkrichtungen. Für Mais sind meist solche mit Wirkungsrichtung 2 zur Verbesserung der aeroben Stabilität hilfreich. Dazu gehören vor allem heterofermentative Milchsäurebakterien sowie spezielle Siliersalze und Siliersäuren. In dieser Gruppe gibt es chemische und biologische Präparate.

Das ist bei chemischen Mitteln zu beachten:

  1. Der Hemmeffekt der Siliersalze auf Hefen und Schimmelpilze nimmt zu, je höher die Anzahl der Kohlenstoffatome des ausgewählten Siliermittelproduktes ist.
  2. Ein niedriger pH-Wert fördert die Effektivität der Siliersalze.
  3. Chemische Produkte sind meist deutlich teurer als biologische. Oft reicht es aus, besonders gefährdeten oberen Schichten eines Silostapels mit Siliermitteln zu beimpfen.
  4. Chemische Siliermittel sind bei trockenem Siliergut von Vorteil, weil dort Gärprozesse weniger effektiv verlaufen und daher biologische Präparate nur noch wenig Wirkung zeigen.
  5. Chemische Silierpräparate haben oft Aufwandmengen von 6 Liter je Tonne Frischmasse und stellen daher besondere Anforderungen an die Dosiertechnik.

Grundsätzlich ist der Einsatz von Siliermitteln ein wirkungsvolles Instrument zur Sicherung von Silagequalitäten.

Die Folgen schlechter Silagen reichen von der vermehrten Arbeitszeit für das Absuchen vergammelten Futters über die schlechtere Tiergesundheit bis hin zu verringerten Leistungen im Stall. Daher ist ein für das Ausgangsmaterial geeignetes Siliermittel in den allermeisten Fällen eine lohnende Investition!


Stand: 25.06.2019