Aktuelle Ausgabe 01/2024

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Stickstoffdynamik von Zwischenfrüchten

Durch die Greeningvorgaben ist der Anbauumfang von Zwischenfrüchten stark angestiegen. Weiterer Auftrieb kommt vermutlich durch die Novellierung der Düngeverordnung. Wie aber wirken sich die Zwischenfruchtbestände auf die N-Dynamik aus, welche Rolle spielt die Düngung? Dr. Nicole Seidel und Heiko Gläser (beide Konser­vierende Bodenbearbeitung/Direktsaat in Sachsen e.V.) berichten.

Schnell gelesen (Kurzfassung):

Die Vorteile des Zwischenfruchtanbaus sind bekannt, jedoch bestehen noch Fragen zu Düngung, der Mineralisierung des Stickstoffs in der Folgefrucht sowie dem Einfluss der Zusammensetzung der Zwischenfruchtmischungen auf Nmin-Gehalte im Herbst sowie im Frühjahr. Diese Fragestellungen wurden vom Verein Konservierende Bodenbearbeitung/Direktsaat in Sachsen e.V. (KBD) in Zusammenarbeit mit Anja Schmidt vom Sächsischen Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie (LfULG) in den letzten Jahren anhand von landwirtschaftlichen Praxisdemonstrationen umfangreich untersucht.

Die Ergebnisse in Kürze:

Zur Erhöhung der Bodenfruchtbarkeit und damit des Humusgehaltes im Boden und gleichzeitiger Verringerung der Nitratauswaschung …

  • sollten bevorzugt Zwischenfrüchte mit einem weiteren C/N-Verhältnis eingesetzt werden bzw. Mischungen, die neben Leguminosen auch Mischungspartner mit einem sehr weiten C/N-Verhältnis (wie Ölrettich oder Rauhafer) enthalten.
  • sollten Zwischenfrüchte erst im Frühjahr umgebrochen werden.
  • sollte die Aussaat zügig nach der Ernte erfolgen, am besten in Direktsaat oder Grubbersaat. Bei Mulchsaat ist es vorteilhaft, wenn zwischen Stoppelbearbeitung und Aussaat ca. 10 Tage liegen und direkt vor der Saat nochmals eine flache Bearbeitung durchführt wird.
  • sollte in höheren Lagen mit frühen Frösten im Herbst auf kälteempfindliche Mischungspartner, wie Ramtillkraut, verzichtet werden, da diese bereits früh im Herbst absterben und mineralisieren und so den Bodenstickstoffvorrat bis Vegetationsende erhöhen.

Ein Knackpunkt für die Zukunft wird die Düngung von Zwischenfrüchten sein.

  • Vorteilhaft ist die Applikation der Gülle zur Stoppelbearbeitung.
  • Es bleibt eine Herausforderung, mit dieser Maßnahme keinen hohen Nmin-Gehalt im Frühjahr zu provozieren. Daher bieten sich überwinternde Mischungspartner an, die auch im Frühjahr noch zu einem Entzug von Stickstoff führen.

Stand: 26.06.2017