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Wintererbsen: Die Milchvieh-Fruchtfolge

Für viele Milchbetriebe ergibt sich aus einer maislastigen Fruchtfolge und dem daraus resultierenden Fusariumbefall im Getreide einerseits und volatilen und damit nicht kalkulierbaren Sojapreisen andererseits eine schwierige Situation. Die Eigenproduktion von Eiweißträgern könnte Abhilfe schaffen.

Sehr viele Milchviehbetriebe haben zur Veredelung der anfallenden Gülle eine Biogasanlage implementiert. Dadurch werden in vielen Betrieben die Fruchtfolgen durch die Kultur Mais zunehmend dominiert. Als Folgekultur des Silomaises bleibt in vielen Fällen nur der Winterweizen, da die Ertragsleistung von Wintergerste und -roggen bei Oktoberaussaaten zu unsicher ist. Im Weizen besteht dann jedoch ein erhöhtes Fusariumrisiko. Auch bei resistenten bzw. widerstandsfähigen Weizensorten muss dann bei starkem Befallsdruck eine gezielte Ährenbehandlung erfolgen.

Der Anbau von Mais nach Mais bzw. der Mono-Maisanbau wurde in den letzten fünf Jahren ausgeweitet, da hier bisher die geringsten negativen Beeinflussungen von Ertrag und Qualität der „Fruchtfolge“ zu erwarten sind.

Hohe Futterkosten erhöhen den wirtschaftlichen Druck
Der Sojaschrotpreis liegt zzt. auf einem stabil hohen Niveau um die 400 €/t. Dies setzt die Betriebe unter starken Kostendruck, da der Milchpreis nur verzögert dem Kostenanstieg folgt. Viele Betriebsleiter/innen fragen sich darüber hinaus jedoch, ob die Verwendung von nord- und südamerikanischer Soja überhaupt noch zu rechtfertigen ist, denn in der öffentlichen Diskussion steht

  • die nicht zu gewährleistende Gentechnikfreiheit,
  • die nicht vollständig erfassbaren negativen Folgen für die Umwelt und das Klima (Stichwort: Regenwaldabholzungen) und
  • die nicht vollständig erfassbaren langfristigen sozialen und wirtschaftlichen Folgen für die südamerikanischen Gesellschaften.

Es stellt sich also für viele die immer drängendere Frage, wie man Eiweißfutter lohnend betriebsintern erzeugen kann.

Körnererbsen – zu Unrecht unbeliebt?
Lupinen, Ackerbohnen und Körnererbsen haben als heimische Eiweißträger die größte Bedeutung. Viele Praktiker/innen ziehen sich jedoch enttäuscht aus dem Körnererbsenanbau zurück, weil sie einerseits bei beständig hohen Getreidepreisen den Stoppelweizenanbau als lukrativer wahrnehmen, andererseits oft nicht das dreschen, was die Bestände optisch erwarten lassen. Sommererbsen reifen gemeinsam mit anbaustarken Kulturen wie Roggen und Weizen ab. Um die Qualität des Brotgetreides zu sichern, bleiben die Erbsen oft zu lange stehen und selbst dichte und hohe Bestände sacken dann in sich zusammen – die Schneidwerksverluste sind enorm. Ein weiterer Grund für schwache Sommererbsenerträge ist der Blühtermin: Gerade Anfang Juni kommen hohe Temperatur, Ozonstrahlung und eine regional starke Vorsommertrockenheit zusammen, was bei Sommererbsen zu Hülsen-, Knospenabwurf führt.

Lösungsansatz: drei Wochen Wachstumsvorsprung von Wintererbsen
Bei Wintererbsen bestehen diese Probleme nicht, denn sie haben in typischen Jahren drei Wochen Wachstumsvorsprung zur Sommerform. Dies kann aus folgenden Gründen vorteilhaft sein:

  • Blattrandkäfer richten an den weit entwickelten Pflanzen kaum ertragsrelevanten Schaden an.
  • Kein Knospenabwurf im Frühjahr: Die Blüte liegt bei normalem Vegetationsbeginn (Mitte März) um den 10. Mai. Oft ist hier noch ausreichend Bodenwasser vorhanden und vor allem die Temperaturen erreichen selten die 30 °C-Marke, die Nächte sind ebenfalls deutlich kühler.
  • Mehr Hülsen/m²: Aufgrund der besseren Blühbedingungen und der stärkeren Bestockung der Wintererbsen werden deutlich mehr Hülsen je Quadratmeter angelegt.
  • Frühe Reife – störungsfreie Ernte – mehr Ertrag: Je nach Witterungsverlauf setzen ab Mitte Juni die Vergilbung der Blätter und die Samenreife ein und die Druschreife ist meist in den ersten Julitagen erreicht. Im Jahr 2010 war eine Ernte noch vor bzw. mit Beginn der Wintergerste möglich und es konnte termingerecht ohne Verluste gedroschen werden. Besonders bei extremer Trockenheit können die Winterformen im Vergleich zu den Sommererbsen mit einem Ertragspotenzial von 45–65 dt/ha einen deutlichen Mehrertrag erzielen.

Durch Produktionstechnik optimale Frosthärte und stabil hohe Erträge
Standort: Böden mit zu hohem Tongehalt und staunasse Lagen sind wegen des hohen Infektionsrisikos durch pilzliche Erreger wie Brennfleckenkrankheit und Phoma nicht geeignet.

Aussaat: Um 75 Keimpflanzen im Herbst zu etablieren, sollten 80 keimfähige Körner/m² mit einer Saattiefe von ca. 4 cm gesät werden. Achtung: Nach Mais möglichst pfluglos arbeiten, da auf den frisch gepflügten Flächen die Aussaat oft zu tief erfolgt. Auf ein möglichst optimales Saatbett ist zu achten, um einen ausreichenden Gasaustausch zur Wurzel zu gewährleisten.
Für eine gute Überwinterungsleistung ist der optimale Saattermin extrem entscheidend. Zu Vegetationsende sollte die Erbsenpflanze gerade aufgelaufen sein. Je nach Winterungsverlauf im Herbst ist mit einem Vegetationszeitraum von ca. vier Wochen nach Saat zu kalkulieren. Für die meisten Standorte liegt das Saatzeitoptimum somit zwischen dem 3. und 10. Oktober. Auf absoluten Höhenlagen kann die Aussaat bei ungünstiger Wettervorhersage bereits in den letzten Septembertagen nötig sein, auf sehr milden Lagen kann hingegen bis zum 15. Oktober gewartet werden. Doch selbst bei bester Wettervorhersage gilt der 25. Oktober als letztmöglicher Termin. Damit wird gerade auf den sandigen, milden und warmen Lagen eine Aussaat nach Silomais möglich.

Gut entwickelte Bestände können bis zu 16 Grad minus Kahlfrost ertragen.
Gut entwickelte Bestände können bis zu 16 Grad minus Kahlfrost ertragen.

Für eine optimale Herbizidwirkung und eine steinfreie Ernte empfiehlt sich das Walzen nach der Saat. Bei leichten Schneelagen (3 cm) werden von optimal entwickelten Pflanzen Temperaturen bis zu minus 25 °C, ohne Schnee bis minus 16 °C Barfrost toleriert. Länger anhaltende Wechselfröste sind dabei deutlich schädlicher als minus 20 °C Barfrost.

Herbizidbehandlung und weitere Maßnahmen
Bodenherbizide können zum Vorauflauf ausgebracht werden, der für eine gute Wirksamkeit notwendige Niederschlag nach der Applikation ist im Oktober kein Problem. Bewährt haben sich 2,5 l/ha Stomp Aqua oder alternativ die Mischung 2,0 l/ha Stomp Aqua + 2,0 l/ha Bandur (bzw. 2,0 l/ha Boxer bei höherem Klettenlabkrautdruck). Eine Basagranspritzung im Frühjahr ist zwar möglich, ist jedoch aufgrund der wachstumsregulatorischen Wirkung dieses Mittels auf die Erbsen nicht zu empfehlen.
Zur Verbesserung der Wüchsigkeit und Vitalität gegen falschen Mehltau sollten im zeitigen Frühjahr ca. 15 kg/ha Schwefel gegeben werden. Blattspritzungen mit elementarem Schwefel oder 1 dt/ha SSA zeitgleich mit der ersten Gabe im Raps sind möglich. Auf feuchten Standorten hat die Spritzung den Vorteil fungizider Nebeneffekte auf die Sprossbasis.
Eine Fungizidspritzung ist aufgrund der zügigen Abreife im Juni meist nicht notwendig. Sind die Pflanzen ausgangs Winter durch Phoma und Brennfleckenkrankheit an der Sprossbasis geschwächt, kann eine Behandlung mit Amistar zu Blühbeginn sinnvoll sein.

Noch enormes Leistungspotenzial vorhanden
Sowohl die Züchtung an für deutsche Bedingungen geeigneten Sorten als auch die Produktionstechnik für die Regionen steht noch am Anfang. Erste Sortenscreenings der Thüringer Landesanstalt und Bemühungen von privaten Anbauorganisationen wie Bioland lassen für die Zukunft neben der bereits bewährten Wintererbsensorte James noch weitere für Deutschland gut geeignete Sorten mit z.T. noch besserer Winterhärte erwarten. Auch in der Produktionstechnik ist noch enormes Potenzial vorhanden. Interessant ist dabei die Frage, welche Auswirkung eine Saatgutbeizung bzw. -behandlung (E-Pura) auf den Sprossbasisbefall mit Brennfleckenkrankheit und Phoma hat. Erste Praxistests, Wintererbsen im Frühjahr anzubauen, waren vielversprechend. Hier sind weitere wissenschaftliche Untersuchungen wünschenswert. 

Stefan Hesse


 

Tipp: Wird Saatgut in Einheiten/ha angeboten, hat dies den Vorteil, bei der Kostenkalkulation nicht vom TKG abhängig zu sein.


 

Stand: 25.06.2013