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Professionelle Haferanbauer wie Franz Füser wissen die vielfältigen Vorteile von Hafer zu schätzen: von der verbesserten Ackerhygiene, der einfacheren Arbeitswirtschaft bis hin zu einer höheren Fruchtfolgeleistung. Ein Appell für eine Kultur, die zu Unrecht „aus der Mode“ gekommen ist.

Franz Füser bewirtschaftet einen Ackerbau- und Schweinemastbetrieb am Rande des Sauerlandes in Rüthen-Hemmern auf 360 Höhenmetern und gut 900 Millimetern Jahresniederschlägen. Die Bodengüte des schweren Bodens liegt bei 35–40 Bodenpunkten. Hafer wird auf dem Betrieb angebaut, so lange wie der Betriebsleiter denken kann.

Land NRW fördert fünfgliedrige Fruchtfolgen mit 65 Euro/Hektar
Die heutige Fruchtfolge Winterraps – Winterweizen – Sommerhafer (alternativ Sommergerste-Erbsenmischung; Stoppelweizen, Wintertriticale) – Wintergerste, die fast komplett pfluglos bestellt wird, hat sich im Betrieb bewährt. Zusätzlich werden weite Fruchtfolgen aber auch von offizieller Seite her unterstützt. So gibt es in NRW ein Programm zur Förderung des Leguminosenanbaus, bei dem jeder Hektar der fünfgliedrigen Fruchtfolge mit 65 Euro unterstützt wird, wenn auf 7 % der Ackerfläche Leguminosen stehen und keine Kultur mehr als 30 % in Anspruch nimmt. „Im reinen Erbsenanbau ist das Lager- und Ertragsrisiko einfach zu groß. Aber in der Mischung mit Sommergerste als Stützfrucht funktioniert Erbsenanbau ganz gut. Man bringt Stickstoff in die Fruchtfolge ein, bei pfluglosem Anbau gibt es keine Probleme und die Mischung ist ein gutes Futter für meine ca. 1000 Mastschweine. Auch die Erträge sind hier ganz in Ordnung, sodass es sich mit den 65 Euro dann auch rechnet“, fasst Füser zusammen. Aber: „Der Mischanbau geht schlussendlich auch zulasten der Haferfläche – und Hafer ist hier sehr wichtig für die Leistung der Fruchtfolge.“ Diese Aussage lässt aufhorchen – welche Vorteile sind das?

Vorteil 1: Optimierung der Arbeitswirtschaft
„Hätte ich ausschließlich Winterungen, würde es arbeitstechnisch nicht funktionieren – die Sommerungen entzerren die Arbeitsspitzen und besonders Hafer ist extrem pflegeleicht“, stellt Füser klar. Denn mit nur je einer Fungizid- und Herbizidbehandlung hält sich der Aufwand in Grenzen. „Wichtig ist allerdings eine zweimalige Insektizidbehandlung gegen die Übertragung von Haferröte, die sich aber mit anderen Maßnahmen kombinieren lässt.“ Hinzu kommt der angenehme Effekt, dass die sichere Frostgare in der Region die Grundbodenbearbeitung auf ein Minimum reduziert. Auch trockne die Haferrispe nach einem Regenschauer sehr viel früher wieder ab als Weizen- oder Gerstenähren, so dass man schneller wieder ans Dreschen komme, hat Füser beobachtet. In einer derart niederschlagsreichen Region ist dies ein gutes Argument. Dem stünde allerdings gegenüber, dass bei zu viel Wind, die Rispen verhältnismäßig schnell ausreuerten.

Vorteil 2: Weniger Probleme mit Ackerfuchsschwanz
Da Franz Füser Hafer vermehrt, ist ein sauberes Feld ist für eine Anerkennung der Schläge elementar wichtig. Nach der Ernte der Wintervorfrucht wird Mist ausgebracht und eingearbeitet. Aufgelaufene Ungräser und Unkräuter können dann durch eine intensive Bodenbearbeitung im Frühjahr vernichtet werden. Ungräser und -kräuter, die trotzdem auflaufen, werden vom Hafer wirkungsvoll unterdrückt. „Man kann deutlich sehen, dass Ackerfuchsschwanz in Haferfruchtfolgen weniger Probleme macht“, das weiß der Betriebsleiter zu schätzen. Natürlich ist in den Winterungen der Herbizideinsatz trotzdem noch notwendig, aber sie fallen erkennbar moderater aus, als in Fruchtfolgen ohne Hafer.

Vorteil 3: Vorfruchtwert fast wie Raps
„Wenn ich mich frage, ob sich eine Kultur für mich rechnet, muss ich natürlich auch den – monetär schwer greifbaren – Vorfruchtwert abschätzen“, weiß Füser nur zu gut. „Klar ist, dass Gerste nach Hafer im Schnitt 5 dt/ha mehr bringt als nach Weizen. Das mag teilweise auch auf den Mist zurückzuführen sein, der zu Hafer gebracht wird. Aber Gerste bringt nach Hafer auch deutlich mehr als nach der Erbsenmischung. Das Meiste dieser Ertragssteigerung ist damit wohl auf die Kultur Hafer zurückzuführen. Und Winterraps bringt in der Haferfruchtfolge über die Jahre zwar keine höheren, aber deutlich stabilere Erträge als in dreigliedrigen Fruchtfolgen“, hat der Betriebsleiter beobachtet. „Ich setze den Vorfruchtwert des Hafers fast dem Raps gleich!“

Vorteil 4: Die Ökonomie stimmt – Stroh lässt sich gut vermarkten
Hafer hat nicht nur eine vergleichsweise moderate Kostenstruktur, auch mit den Vermarktungsmöglichkeiten ist Füser sehr zufrieden. Anerkannte Vermehrungsschläge werden über die Firma L. Stroetmann Saat, Münster, vermarktet. „Ich vermehre Sorten wie Scorpion, die ein hohes Qualitätspotenzial haben und damit alle Nutzungsmöglichkeiten offen lassen. Zudem ist diese Sorte standfest und hat eine frühe und gleichmäßige Abreife, was in dieser Region sehr wichtig ist.“
Darüber hinaus ist eine wichtige Komponente bei der ökonomischen Bewertung des Haferanbaus das Stroh, denn dieses erzielt einen „sehr attraktiven Preis“ im naheliegenden Sauerland. Zudem wird die Haferfläche als Mistverwertungsfläche benötigt.
„Da wir eigentlich immer ausreichende Niederschläge haben, erzielen wir gute Erträge, die in Top-Jahren auch schon mal an die 85 dt/ha erreichen können. Im Schnitt liegen wir bei 70 dt/ha.“
Alles in allem schätzt Füser den Haferdeckungsbeitrag als „deutlich über dem von Wintergerste liegend“ ein.

Frühe Saat als Basis des Anbauerfolges
Um diese Erträge sicherzustellen, ist eine zeitige Aussaat unabdingbar. „Hafer, der zu spät gesät wird, ist chancenlos. Im Idealfall bringen wir ihn noch im Februar mit ca. 300 Körnern/m² in den Boden – auf keinen Fall jedoch später als Ende März. Auch eine Saat auf leicht gefrorenem Boden ist möglich, weil Hafer ja ohnehin flach abgelegt werden will.“

Zu wenig Stickstoff kostet Ertrag, zu viel kostet Qualität
Fehlen in der Schossphase auch nur 20–30 kg N/ha, kostet das oft mehr als 10 dt/ha Ertrag. Ein Zuviel an Stickstoff verzögert die Strohreife und senkt das Hektolitergewicht. Franz Füser hat mit einer Stickstoffmenge von 120–140 kg Stickstoff/Hektar (Mist plus ca. 90 kg Mineral-N) die besten Erfahrungen gemacht. Sehr wichtig bei dieser Kultur ist die Versorgung mit Spurenelementen, Mangan und Magnesium und auf Mangelstandorten auch Bor. Füser bringt zusammen mit der möglichst früh erfolgenden Herbizidapplikation Bittersalz (Magnesiumsulfat) und Mangansulfat aus. Auf den gut Wasser haltenden Böden und bei dem Ertragsniveau ist eine zweimalige Wachstumsreglerbehandlung sinnvoll.

Haferröte: Insektizid ist Standard
„Hier kommt man um zweimalige Insektizidbehandlung gegen die Übertragung von Haferröte leider nicht herum“, bedauert Füser. „Die erste erfolgt zusammen mit der ersten Wachstumsreglerapplikation, die zweite zusammen mit der Fungizidapplikation als Abschlussmaßnahme mit der Öffnung der Blattscheide.“

Wie sieht es aus mit der Zukunft des Hafers im Betrieb Füser?
„Der Anteil an Hafer liegt zzt. bei 10 % der Ackerfläche und wird auf keinen Fall noch weiter sinken – ich brauche diese Kultur, um die Gesundheit und Leistungsfähigkeit meiner Fruchtfolge zu erhalten.“

Das Gespräch führten Klaus Schulze Kremer und Dr. Anke Boenisch

Stand: 11.10.2012