„Nur früh“ reicht nicht: Eine lange Korneinlagerungsphase ist gefordert …
Als Reaktion auf die zunehmende Frühsommer-Trockenheit forderte die Landwirtschaft in den letzten Jahren für Teilflächen sehr frühe Sorten, mit denen die Winterniederschläge zeitiger für die Kornanlage nutzbar sind. Solcher frühen Genetik fehlt es aber oftmals an Winterhärte und die Ertragsbildung wird bereits sehr zeitig abgeschlossen. Besonders das letzte Erntejahr zeigte deutlich, dass dann späte Niederschläge oftmals nicht mehr für eine gleichmäßige Kornfüllung genutzt werden konnten.
Die Praxis braucht also Sorten, die sowohl früh mit der generativen Phase beginnen als auch später abreifen. Der neu zugelassene C-Weizen Elixer schiebt die Ähren früh, etwa vergleichbar mit den Sorten Mulan, Muskat, Orcas oder JB Asano. In der Reife ist Elixer vom Bundessortenamt dagegen mit mittel bis spät eingestuft worden.
Damit ist die sogenannte „postflorale“ Phase vergleichsweise lang und garantiert eine sehr hohe Ertragssicherheit (Tab. 1). Denn je länger diese Phase ist, desto mehr Zeit steht einer Sorte für die Kornausbildung zur Verfügung. So gelingt es der Sorte, das volle Potenzial der Kornanlagen bei frühen und späten Ernteterminen flexibel auszuschöpfen und über einen größtmöglichen Zeitraum einzulagern. Dies führte sowohl in der intensiven als auch in der extensiven Anbaustufe zur Bestnote 9. … und eine gute ökologische Anpassungsfähigkeit.
Je gesünder eine Sorte ist, je stabiler die Winterhärte, je größer ihre Anpassungsfähigkeit an Standortbedingungen und Witterung, desto geringer ihr Anbaurisiko. Stimmt dann auch noch der qualitative Aspekt, sind im Prinzip alle Eigenschaften genutzt, die eine Sorte mitbringen kann, um das Produktionsrisiko zu senken und damit die Wirtschaftlichkeit des Weizenanbaus abzusichern. Die Auswertungen der Wertprüfungsdaten auf das Sortenverhalten in Abhängigkeit der Standorteigenschaften zeigt die breite Anbauwürdigkeit der äußerst gesunden und winterharten Sorte Elixer auf allen Standorten (Abb. 1).
Fazit:
Risiko senken, Erfolg absichern, höchste Erträge ernten, hohe Gewinne erzielen: Mit einer standortangepassten Sortenwahl, der Nutzung des Zuchtfortschrittes und der Wahl von gesunden, ökologisch stabilen Hochertragssorten stehen große Schrauben zur Verfügung, an denen man drehen kann, um diese „Wunschliste“ zu realisieren.
Dr. Stefan Kontowski und Frederik Schirrmacher