Der Wettbewerb dient der intensiveren Verankerung des Marketingprogramms auf der Erzeugungsstufe und der Dokumentation der in der Erzeugungsregion erzielbaren Spitzenqualitäten. Hier konnten die Sorten vor allem in den Qualitätskriterien Eiweißgehalt und Sedimentationswert punkten. Die Mindestwerte in Sortenreinheit, Fallzahl und Hektolitergewicht müssen selbstverständlich eingehalten werden.
Teilnehmen konnte jede(r) Landwirt(in) aus dem Gebiet zwischen Aschaffenburg und Bamberg sofern E-Weizen aus dem Programm mit 14 % Eiweiß oder A-Weizen der Sorten Astron, Cubus, Ellvis, Tommi, Transit mit mindestens 13 % Eiweiß in einer sortenreinen Partie von 20 t produziert wurde.
Platz 1 und 2 für TOMMI
Unter nahezu 30 eingereichten E- und A-Weizenmustern belegten 2 Tommi-Partien Platz 1 und 2 vor Bussard auf Platz 3. Sieger 2006 wurde ein Tommi von Gottfried Schlager, Buchbrunn mit Spitzenwerten von 17,6 % Protein, einem Sedi von 60 ccm, bei einer Fallzahl von 384 s und einem Hektolitergewicht von 78,5 kg.
Der 2. Sieger, der Tommi von Stefan Fuchs, Gützingen überzeugte die Jury mit 15,7% Protein, einem Sedi von 63 ccm, einer Fallzahl von 342 s und einem Hektolitergewicht von 81,5 kg.
Neben den o. a. Analysewerten wurde ein Alveogramm zur Charakterisierung der Verarbeitungseigenschaften und des Backverhaltens der Teige aus den Spitzenpartien im Labor Dr. Aberham, Großaitingen ermittelt.
Die W-Werte der Alveogramme (Abb.1) 348 bzw. 381 weisen in Verbindung mit den P:L-Werten 0,34 bzw. 0,64 auf optimale technologische Verarbeitungseigenschaften in der Bäckerei hin und übertreffen bei weitem die für den Export nach Italien oder Benelux geforderten Qualitätskriterien. Derartige Qualitätsparameter sind es, die zu einer Nachfrage nach sortenreinen Partien führen und für die Sortenzuschläge erzielt werden können.
Hohe Markterlöse dank hoher Erträge in Verbindung mit hohen Eiweißgehalten, guter Gesundheit und Standfestigkeit überzeugen auch die Mehrzahl der Praktiker in Deutschland. Seit fünf Jahren ist TOMMI die meistangebaute A-Weizensorte in Deutschland.
Die Stabilität in den primären Qualitätseigenschaften Protein und Sedi wird vom Erfassungshandel, den Mühlen und Verarbeitern bestätigt. Gute Voraussetzung also für einen erfolgreichen Qualitätsweizenanbau 2008.
Ernst Rauh