Wann entscheiden Sie sich zum Anbau einer neuen Sorte?
Meine Informationen zu Sorten hole ich mir zunächst aus den Landessortenversuchsergebnissen. Wenn dort eine neue Sorte im ersten Jahr gut auffällt, dann kommt sie bei mir auf den Betrieb. Noch einfacher ist es für mich, wenn ich auf dem Versuchsfeld in Borwede die Sorten im ersten Jahr schon mal gesehen habe.
Neben der Ertragsleistung achte ich auf eine gute Standfestigkeit einer Sorte, das ist für meinen Veredlungsbetrieb unbedingt erforderlich.
Ich will auf jeden Fall den Züchtungsfortschritt mitnehmen, deshalb probiere ich sehr schnell neue Sorten aus.
- Nicht vor dem 25.09. drillen! Nicht zu dünn drillen (Betrieb Höft: 270 Kö/m2)
- Nicht zu tief pflügen, denn toter Boden ist Gift für die Gerste.
- Eine gute Rückverfestigung des Bodens ist äußerst wichtig, denn Gerste verzeiht überhaupt keine Fehler in der Bodenbearbeitung.
Und wie sehen die neuen Sorten zzt. im Feld aus?
In diesem Jahr habe ich die Sorte LAVERDA auf meinem Betrieb ausprobiert.
LAVERDA sah den ganzen Winter über immer sehr gesund und vital aus. Sie steht in diesem Jahr bei mir in einem Sortenvergleich neben sechs weiteren Sorten, da werden die Boniturnoten vom Bundessortenamt gegenüber den anderen Sorten sehr deutlich. Die Berufskollegen, die meine Gerstendemo gesehen haben, sind von der Gesundheit von LAVERDA angetan – die Sorte ist einfach mit Abstand gesünder. Sie ist definitiv keine Sorte für die Pflanzenschutzindustrie!
Wenn der Ertrag zur Ernte überzeugt, dann werde ich LAVERDA auf meinem Betrieb als Hauptsorte einplanen.
Übrigens: Herr Höft hat oft Gerstenerträge, die über dem von Weizen liegen. Für die Ernte 2007 strebt er auf sandigem Lehm und 47 BP einen Ertrag von 80-90 dt/ha an.
Winfried Meyer-Coors