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Fruchtfolgen für Biogasbetriebe

Biogasbetriebe wollen möglichst sicher viel preiswerte Biomasse erzeugen, dabei jedoch eine ausgeglichene Nährstoff- und Humusbilanz aufweisen. Es gibt eine Vielzahl von Fruchtfolgen, die diesem Anspruch gerecht werden. Nachfolgend werden einige Fruchtfolgeelemente exemplarisch näher vorgestellt.

1. Mais als alleinige Hauptfrucht
Standorte unter etwa 700 mm Jahresniederschlag lohnen i.d.R. nur für eine Hauptfrucht. Auf den meisten Standorten ist Silomais dabei unschlagbar. Bei einem mittleren Ertrag von 15 t netto jährlich errechnen sich in der Relation sehr günstige Substratkosten von unter 100 € je Tonne (siehe Tab. 1) bei gleichzeitig sehr hoher Ertragssicherheit.

Bildquelle: Sven Böse
Bildquelle: Sven Böse
Dabei sollte man bei der Sortenwahl auf maximale TM-Erträge bei gleichzeitig sicherer Siloreife sowie einen leichten Abbau der Gerüstsubstanzen achten. Hohe Stärkegehalte werden zwangsläufig durch geringere Gesamterträge erkauft und sind deshalb nur bei größeren Transportentfernungen interessant.

Bei Standorten mit ausreichender Wärmesumme kann das höhere Ertragspotenzial späterer Sorten – 20 bis 30 Reifeeinheiten über dem ortsüblichen Niveau – genutzt werden. Ein Beispiel: Die Sorte SUBITO blüht spät, erreicht so enorme Massenerträge und reift trotzdem im Kolben mittelfrüh ab. Auf kühleren Standorten empfiehlt es sich hingegen, standortübliche Reifezahlen zu wählen und dafür die Bestandesdichte um ca. 15 % zu erhöhen.

Abb. 1: Beispiele für Bioenergiefruchtfolgen
Abb. 1: Beispiele für Bioenergiefruchtfolgen
Lohnt sich eine Zweitfrucht?
Eine Zweitkultur nach der GPS-Ernte im Juni steigert zwar die Erträge jedoch auch die Substratkosten je t TM (siehe Tab. 1).

Ihre Wirtschaftlichkeit ist daher differenziert zu sehen: Wird der Aufwuchs vermarktet oder zusätzlich selbst verfüttert, ist der Marktpreis bzw. der Substitutionswert entscheidend.

Anders sieht es aus, wenn der zusätzliche Biomasseertrag dazu genutzt wird, auf der eingesparten Fläche Silomais im Folgejahr eine lukrative Marktfrucht zu bestellen. Die Doppelnutzung lohnt dann, wenn der Gewinn der Marktfrucht die Produktionskosten der Zweitfrucht abzüglich der Produktionskosten der eingesparten Silomaisfläche übersteigt (Breustedt 2007). Je höher also die Marktfruchtpreise – und damit die Bioenergiepreise – desto interessanter ist die Zweitfruchtnutzung.

Bildquelle: Dr. Andreas Groß
Bildquelle: Dr. Andreas Groß
2. Grünroggen + Mais
In niederschlagsreicheren, frühjahrsmilden Regionen kann mit der Fruchtfolge Winterzwischenfrucht plus Mais das Standortpotenzial noch besser ausgenutzt werden. Grünroggen ist die schnellwüchsigste und früheste Winterzwischenfrucht mit einem geringeren spezifischen Wasserverbrauch.

Die zweite Ernte bringt in der Summe beider Kulturen in der Beispielskalkulation vorsichtig gerechnet ca. 3 t Mehrertrag, in guten Jahren können es bis zu 5 t sein. Die Anbaukosten sind in der Summe ca. 700 €/ha höher, bei 3 t Ertragsdifferenz steigen die Kosten dieses Verfahrens gegenüber Mais als alleinige Frucht um ca. 20 % auf 118 €/t.

Spezielle Grünroggensorten sind massereicher und fünf Tage früher schnittreif als Körnersorten, so hat der nachfolgende Mais noch ein hohes Ertragspotenzial. Auf frühjahrswüchsigen Standorten ist die optimale Ernte zum Ährenschieben bereits Anfang Mai erreicht, hier sind mittelfrühe und massereiche Maissorten zu empfehlen.

Tab. 1: Erträge und Kosten von Fruchtfolgeelementen für die Biomasseproduktion (Beispiele) - Nach KTBL 2006, Dederer 2007 und eigenen Recherchen, ohne Ausgleichs- und Prämienzahlungen
Tab. 1: Erträge und Kosten von Fruchtfolgeelementen für die Biomasseproduktion (Beispiele) - Nach KTBL 2006, Dederer 2007 und eigenen Recherchen, ohne Ausgleichs- und Prämienzahlungen
3. Wintergerste + Mais
Wintergerste nutzt die Winterfeuchte besonders gut. Massenwüchsige Sorten, die bereits ab Anfang Juni bei vergleichsweise hohen Erträgen die GPS-Reife um 35 % erreichen, eignen sich besonders. Zu diesem Zeitpunkt ist die Aussaat ertragreicher Sorghumhybriden wie GOLIATH bzw. frühreifer Maissorten wie REVOLVER (S 160!) noch sehr Erfolg versprechend. Dieses Verfahren lohnt sich insbesondere auf besser wasserführenden Standorten: Bei gleich hohen spezifischen Substratkosten sind gegenüber Grünroggen + Mais mindestens 2 t/ha höhere TM-Erträge möglich.

4. Hybridroggen + Sorghum
Auf passenden Standorten kann mit diesem Verfahren das standortspezifische Ertragspotenzial am weitesten ausgeschöpft werden, die Kosten sind vergleichbar mit den vorgenannten Fruchtfolgeelementen.

Erträge von 12 bis 16 t zum Ende der Milchreife ab Mitte Juni sind mit leistungsfähigem Hybridroggen die Regel. Die Folgefrucht ist standortangepasst auszuwählen. In diesem Beispiel wurde für ein Früherntegebiet die frühe Sorghumhybride BOVITAL ausgewählt. GPS-Ernten ab Mitte Juni in Norddeutschland empfehlen Folgefrüchte mit geringerem Temperaturanspruch.

Tab. 2: Vergleich von Fruchtfolgeelementen für Biomasse
Tab. 2: Vergleich von Fruchtfolgeelementen für Biomasse
5. Roggen + Welsches Weidelgras + Mais
Mehr Ertragssicherheit als Folgekultur nach spätem Wintergetreide-GPS versprechen Grasmischungem aus schnellwüchsigem Welschen Weidelgras. Die Berechnungen basieren auf der Mischung TETRASiL®-Acker Multi. Nach der Aussaat im Juni bzw. bereits im Frühjahr als Untersaat liefert dieses leistungsfähige Gemenge 4 bis 5 t in einem Herbstschnitt und weitere 3 bis 4 t im Frühjahr bis Mitte Mai. Gefolgt von einer frühreifen Maissorte.
Bei 32 t Gesamtertrag über zwei Jahre und vier Ernten ist dieses Fruchtfolgeelement in der Beispielrechnung nicht das produktivste, jedoch das kostengünstigste der untersuchten Zweinutzungsvarianten. Dazu kommen eine vergleichsweise günstige Humusbilanz und erweiterte Möglichkeiten der Gärrestausbringung.

Getreide-GPS rechnet sich
Trotz der geringeren Erträge rechnet sich Getreide-GPS. Die Aussaat ist um ca. 50 € preiswerter, das Herbizid kostet nur die Hälfte und auch bei Düngung, Ernte und Konservierung kann mit geringeren Kosten kalkuliert werden.

Bei etwa gleich günstiger Erzeugung von Getreide-GPS im Vergleich zu Mais kann auch von gleich hohen Methanausbeuten ausgegangen werden. In Mischrationen ist sogar ein „Aufmischeffekt“ gegenüber Monomais zu beobachten.

6. Deutsches Weidelgras + Sorghum
Auf Standorten mit guter Wasserführung können mit der ernteflexibleren Mischung TETRASiL®-GRAS Mineral auch Gräser als Hauptfrucht eingesetzt werden. Die Produktionskosten müssen nicht wesentlich höher sein als bei Zweifruchtsystemen. Vorausgesetzt, dass im ersten Nutzungsjahr hohe Erträge in ledigleich drei Schnitten eingebracht werden und im zweiten Nutzungsjahr noch eine zweite Ernte mit Sorghum oder Mais realisiert wird.
Eine reine Kostenbetrachtung wird dem Ackergras als Biogassubstrat jedoch nicht gerecht. Denn auf vielen Gräserstandorten kann Mais kaum kostengünstig produziert werden. Auch schlägt die positive Humusbilanz zu Buche.

Sven Böse

Biogasbroschüre
Sven Böse ist einer der Autoren der aktuellen Biogasbroschüre "Mehr Auswahl für mehr Gas". Einzelexemplare können kostenfrei bei der Redaktion praxisnah per Mail oder postalisch unter Angabe der vollständigen Anschrift bestellt werden.

Stand: 01.10.2007