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Körnermaisanbau optimieren

Reaktionen von (neuen) Körnermaissorten auf Saatzeit und Bestandesdichten können nur in produktionstechnischen Exaktversuchen ermittelt werden. Auf der Versuchsstation der SAATEN-UNION in Moosburg konnten 2009 gute Einblicke in die Reaktionen aktueller Körnermaissorten gewonnen werden. Dr. Andreas Groß berichtet.

Im Versuch 2009 arbeiteten wir mit zwei Saatzeiten (9. April/7. Mai), die Ernte fand gleichzeitig am 14. Oktober statt. Dies entsprach einer Anzahl von 190 bzw. 161 Vegetationstagen und Wärmesummen von 2011° bzw. 1820° bei Basistemperatur 6 °C.

Vegetatiosnspanne und Bestandesdichten
Vegetatiosnspanne und Bestandesdichten
Die Ergebnisse über das Mittel der Sorten waren nicht überraschend: Die frühe Saat war etwas ertragreicher und deutlich ausgereifter als die späte Saat. Die Erträge stiegen mit zunehmender Bestandesdichte von 7 bis 13 Pflanzen je Quadratmeter an und der Reifegrad nahm ab (Abb. 1). 

Betrachtete man aber je nach Saatzeit die einzelnen Reaktionen auf die Bestandesdichte gab es einen interessanten Unterschied: Auch am fruchtbaren Moosburger Standort bringt die höchste Bestandesdichte bei später Saat keine Vorteile mehr, sondern zusätzlich zur höheren Kornfeuchte lässt auch der Ertrag nach (Abb. 1). Deutlich wird, weshalb die Faustregel „je 3 Wochen spätere Saat, eine Pflanze weniger pro Quadratmeter“ im Körnermais gilt. Dies lässt sich auf den Silomais genau so übertragen, besonders wenn das Augenmerk vor allem der Qualität in Form des Stärkegehalts und der Verdaulichkeit gilt. 

Alle geprüften Körnermaissorten – Sulexa ~K220, Sudoku ~K220, Sue ~K230, Suzy ~K250, Susann K280 und Surreal ~K290 – folgten in früher Saat dem oben erklärten Muster. Die einzigen sortenspezifischen Unterschiede waren in der späten Saat zu finden. Hier zeigte Sulexa ein deutliches Maximum bei 11 Pflanzen und Sue legte bis 13 Pflanzen noch immer ertraglich zu. Die anderen vier Sorten brachten nur unwesentliche Unterschiede zwischen 9, 11 und 13 Pflanzen, so dass bei ihnen in später Saat das wirtschaftliche Optimum bei 9 Pflanzen liegt.

Moosburg ist ein Standort, der selbst bei der zurückhaltenden Düngungspraxis im Versuchsbetrieb nur recht selten echten Stress erlebt. Man tut deshalb gut daran, bei der Übertragung der Moosburger Ergebnisse auf weniger optimale Standorte mit breiteren Sicherheiten zu arbeiten, meist in Form einer angemessen niedrigeren Bestandesdichte. Als Beispiel mag dienen, dass in Moosburg generell 8,5 Pflanzen je Quadratmeter eine Bestandesdichte am untersten Rand des Spektrums darstellen, während auf sandigen Böden mit 25 BP dieser Wert bei 6,5 Pflanzen an­gesiedelt ist.

Dr. Andreas Groß

Stand: 16.12.2009