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Neue Eliteweizen eröffnen neue Märkte

Im Herbst 2010 starten neue Eliteweizensorten mit deutlich höherer Vermarktungs- und Backqualität in den großflächigen Praxisanbau. Welche Chancen eröffnen sich damit für die Wertschöpfungskette Brotgetreide in Deutschland und in Europa?

Diese Frage diskutierten Fachleute auf dem SAATEN-UNION Qualitätsweizen-Forum am 2. Juni bei der Nordsaat Nordsaat Saatzucht GmbH in Böhnshausen.

15 % E-Weizen
„Deutschland entwickelt sich immer mehr zum Weizenexporteur, 2008/2009 wurden bereits über 40% der Weizenernte ausgeführt" stellte Sven Böse, SAATEN-UNION GmbH, gleich zu Beginn seines Vortrages klar. Während nach der besonderen Ernteermittlung ca. 55 % A- und E-Qualitäten geerntet würden, würden nur noch ca. 25% des inländischen Weizenaufkommens in Deutschland vermahlen. Auch geeignete E-Weizen-Sorten könnten seiner Ansicht nach über den eigenen Bedarf hinaus für den Export produziert werden. „Bis zu 15% Anteil an der Gesamtweizenfläche sind schon kurzfristig vorstellbar." Außerdem seien die europäischen Märkte in Bewegung: Spezielle Bun-Mehle für die Burgerherstellung und Convenieance-Gebäcke erforderten sehr hohe Feuchtklebergehalte mit sehr hoher Proteinqualität, wie sie die Neuzulassungen auszeichnen. Böse forderte nachdrücklich, die Qualität der neuen deutschen Sorten international intensiv zu kommunizieren, um diese Potenziale auch nutzen zu können. 

Weizenfachleute in der Diskussion (v.l.n.r.): Dr. Ralf Schachschneider, Dr. Simone Seling, Sven Böse, Claus-Henning von Rhade, Sven Martin
Weizenfachleute in der Diskussion (v.l.n.r.): Dr. Ralf Schachschneider, Dr. Simone Seling, Sven Böse, Claus-Henning von Rhade, Sven Martin
Der Weizenzüchter Dr. Ralf Schachschneider verwies am Beispiel der Neuzüchtung Genius auf den langen Atem und die enormen Kosten seines Eliteweizen-Zuchtprogramms, das 2001 mit der Einkreuzung ostdeutscher Kreuzungspartner den entscheidenden Durchbruch erreichte*.

Qualität ganzjährig garantieren
Sven Martin von der Amme und Müller GmbH, Makler für Agrarprodukte, gab zu bedenken, dass sehr viel mehr deutscher E-Weizen vermarktet werden könne, wenn Qualitäten ganzjährig garantiert werden könnten. „Die Basisqualität hinsichtlich der Back- und Vermahlungseigenschaften bestimmt den Bedarf an E-Weizen. Für diese gibt es einen harten internationalen Wettbewerb für Exporte nach Spanien, Portugal, Großbritannien und Belgien." Deutsche Ware sei häufig zu inhomogen, so dass man auf verlässlichere Partner wie z.B. die USA ausweichen müsse.

In der anschließenden Diskussion vertrat Eduard Haidl, Kampffmeyer Mühlen, die Ansicht, dass 10 Sorten völlig ausreichen würden und dann auch die Partien homogener wären. Zurzeit stünden über 130 Qualitätsweizen im Feld, womit homogene Qualitäten per se nicht zu realisieren seien. Der Vertragsanbau als Lösungsansatz wurde kontrovers diskutiert. Während einige Tagungsteilnehmer Probleme in dem Preisdiktat der Großbäcker sahen, hat die Hedwigsburger Okermühle mit dem direkten Vertragsanbau sehr gute Erfahrung gemacht. Einkaufsleiter Joachim Kuhlmann sichert über die Warenterminbörse die Basispreise ab und kann so kontinuierlich den Markt bedienen.

Einen ganz anderen Punkt sprach Andreas Lege, LWK Niedersachsen, kritisch an: Wegen der Wasserrahmenrichtlinie sei eine Qualitäts-Stickstoffdüngung oftmals äußerst problematisch. Das Problem sei zwar den Müllern, nicht aber den Bäckern bekannt. Da immer nach Proteingehalt bezahlt würde, sei die Situation für die Landwirte sehr unbefriedigend. Auch Dr. Schachschneider kritisierte das Erfassungssystem: Seiner Ansicht nach seien die qualitativ hochwertigen Hybridweizen Opfer des Erfassungssystems, weil sie aufgrund der Proteinverdünnung in der Qualitätseinstufung unterschätzt würden.

Alveogramm oder Extensogramm?
Die Stellungnahme von Dr. Simone Seling, Max-Rubner-Institut Detmold, ließ die Zuhörer/innen aufhorchen. Sie kritisierte die im romanischen Sprachraum gängige Alveogramm-Methode. Ihrer Ansicht nach habe diese teigrheologische Methode für die Qualitätsbeurteilung im deutschsprachigen Anbaugebiet keine nennenswerte Bedeutung. Da beim Export von Qualitätsweizen zum Beispiel nach Italien jedoch die Erfüllung der Alveogramm-Kennwerte unerlässlich sei, wäre es wichtig, den Einfluss der Faktoren zu kennen, die  die Alveogramm-Kennwerte beeinflussen. „Ein abzusichernder Zusammenhang zwischen den Ergebnissen der Extensograph-Methode und den des Alveographen besteht jedenfalls nicht.“ Probleme bereiten beispielsweise Weizensorten mit sehr hoher Wasseraufnahme, die mit einer statischen Wasserzugabe von lediglich 50 % ihr Qualitätspotenzial im Alveographen nicht ausreichend dokumentieren können.

Man war sich einig: Am Thema Qualitätsweizen, muss man ständig dranbleiben. Für steigende Exporte sind kleberstarke Qualitäten zu realisieren und ebenso die kontinuierliche Bedienung des Marktes mit großen, sortenreinen und homogenen Partien.

 

Sven Böse

 * S. auch Beitrag "Die Schallmauer ist durchbrochen"

Stand: 01.07.2010