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Prognosemodelle helfen sparen

Mit einer auf die Sorte zugeschnittenen Bestandesführung lässt sich an vielen großen und kleinen Stellschrauben drehen, wie z.B. Saatstärke, Wachstumsregler- und Fungizideinsatz oder Düngung. Aufwandmengen zu optimieren bedeutet Kosten zu sparen! Hier sind praktische Hilfsmittel für einen wirtschaftlichen und nachhaltigen Rapsanbau gefordert.

Die RAPOOL RING GmbH hat ihren Internetauftritt (www.rapool.de) jetzt um entsprechende interaktive Serviceseiten erweitert.

Aktualität steht im Vordergrund
Die Aktualität der Empfehlungen stellt immer wieder eine große Herausforderung dar. Denn es ist für den Landwirt einfach nur ärgerlich, in einer so schwierigen Ernte- und Aussaatkampagne wie in diesem Herbst „Standardempfehlungen“ für die Aussaat unter trockenen Bedingungen zu bekommen. Was im Herbst 2009 richtig gewesen war, passte 2010 in der Regel gar nicht. Rapsanbauer müssen die wichtigsten Informationen knapp, präzise und vor allem schnell zur Verfügung gestellt bekommen. Mit oberster Priorität sind daher zunächst die Fachberater im Außendienst zu nennen, die mit den Bedürfnissen vor Ort am besten vertraut sind. Ansonsten bietet sich das Internet als schnellstes Informationsmittel an, zumal nahezu alle landwirtschaftlichen Betriebsleiter/innen heute mit diesem Medium vertraut sind.

Prognosemodell www.rapool.de
Prognosemodell www.rapool.de
Prognosemodelle für den Blick nach vorn
Das Phoma- und Schädlingsprognosemodul wurde gemeinsam von ProPlant und Rapool entwickelt. Ziel ist es, Fungizide und Insektizide im Rapsanbau gezielter einzusetzen. Neben der grundsätzlichen Ja/Nein-Entscheidung liegt der zweite Schwerpunkt hierbei auf der Ermittlung eines bestmöglichen Bekämpfungstermins. Als erweiterte Funktion bietet das Programm die Möglichkeit, bereits eingesetzte Insektizide hinsichtlich ihrer Wirkungsdauer in Abhängigkeit von der Witterung zu beurteilen. Ausgangs Winter können bereits ab 12°C Luft- und ca. 5 °C Bodentemperaturen die ersten Schädlinge wie Rapsstängelrüssler und Kohltriebrüssler einfliegen. Zu diesem Zeitpunkt sollten die Gelbschalen wieder aufgestellt sein. Das Programm ProPlant Schädlingsmodul bietet eine 3-Tages-Prognose im Voraus, um einerseits nicht unnötig früh mit den Kontrollen zu beginnen, andererseits die Befallsgefahr aber frühzeitig zu erkennen und Behandlungsstrategien zu planen.

Was bei den Schädlingen bereits erfolgreich funktioniert, gestaltet sich bei der Phoma-Prognose schwieriger. Denn anders als bei den Schädlingen bedeutet ein starker Phoma-Befall im Herbst noch keineswegs einen Ertragsverlust. So zeigen pauschale Fungizidmaßnahmen im Herbst in Versuchen häufig nur geringe oder keine Mehrerträge, der Schwerpunkt bei den Herbstmaßnahmen liegt in der Regel in der Wachstumsregulierung zur Verbesserung der Winterhärte. Doch alle paar Jahre haben Phoma-Infektionen im Herbst auch ertraglich massive Konsequenzen. Das Prognosemodul ist daher als konkrete Hilfe zur Beurteilung der Phoma-Gefährdung im Herbst entwickelt worden.

Neu konzipiert wurde auch der Wachstumsregler-Kalkulator im Internet. Er liefert in einfachen Schritten sortenspezifische, an Witterung und Bestand angepasste Wachstumsregler- und Fungizidempfehlungen sowohl für den Einsatz im Herbst als auch im zeitigen Frühjahr.

Frischmassebestimmung für die nachhaltige N-Düngung
Zukünftige gesetzliche Regelungen verpflichten die Landwirte zu Vermeidung zu hoher Stickstoff-Bilanzüberhänge in der Produktion. In diesem Bereich werden auf großen Betrieben zunehmend N-Sensoren zur teilflächenspezifischen Düngung eingesetzt werden. Doch auch Rapsanbauer ohne Sensortechnik können mit einer einfachen Methode eine bedarfsorientierte, an den Bestand angepasste N-Düngung ermitteln: Die im Bestand bereits aufgenommene N-Menge wird über die Wiegung der oberirdischen Frischmasse in die Düngebedarfsermittlung einbezogen. Für das Frühjahr 2011 ist wegen der überwiegend späten Saattermine und der ungünstigen Herbstentwicklung mit kleineren Rapsbeständen im Frühjahr zu rechnen. Meist waren im Herbst nur unterdurchschnittliche N-Aufnahmen zu verzeichnen. Ebenfalls fehlte die Zeit für ein tieferes Wurzelwachstum. Bei der N-Düngung könnten daher im kommenden Frühjahr im Vergleich zum Vorjahr Zuschläge erforderlich sein.

Das Internet kann wertvolle – und dazu noch kostenfreie – Fachinformationen liefern, die den Rapsanbau optimieren. Rapsanbauer sollten daher das Internet unbedingt als „zusätzlichen Berater“ nutzen und vor allem den interaktiven Seiten, wie den einfach zu bedienenen Prognosemodellen von RAPOOL (www.rapool.de) , mehr Beachtung schenken. Denn Seiten wie diese helfen, Betriebsmittel gezielter einzusetzen und damit kostengünstiger zu produzieren.

Rainer Kahl

Stand: 02.11.2010