
Winterweizen
Nährstoffe für einen entspannten Winter
Die Anforderungen an die Düngung von Winterraps und Wintergetreide haben sich in den letzten Jahren grundlegend gewandelt. Es reicht nicht mehr aus, ausschließlich an die Grunddüngung zu denken. Insbesondere wenn die Düngeverordnung den Stickstoff zum limitierenden Faktor macht, ist es essenziell, alle weiteren Wachstumsfaktoren in den Fokus zu rücken. Dr. Kerstin Berlin, Fachberaterin bei YARA, erläutert, warum man sein Nährstoffmanagement überdenken sollte.
Schnell gelesen (Kurzfassung):
Milde Herbsttemperaturen verlängern das Wachstum von Winterraps und Wintergetreide, während trübe Winter mit wenig Licht die Photosynthese und Nährstoffaufnahme einschränken. Das führt zu Energie- und Nährstoffmangel, was sich negativ auf Blüten-, Trieb- und Wurzelentwicklung auswirkt. Besonders betroffen ist Raps, bei dem Seitenknospen bei Nährstoffmangel absterben können. Auch bei Weizen und Gerste leidet die Triebentwicklung – entscheidend für spätere Korndichte und Ertrag.
Eine gezielte, herbstliche Nährstoffversorgung ist entscheidend für gesunde, ertragsstabile Bestände im Frühjahr – gerade unter den Bedingungen des Klimawandels.
Neben Stickstoff gewinnen im Herbst sogenannte Schlüsselnährstoffe wie Phosphor, Magnesium, Schwefel und Mangan an Bedeutung. Sie sichern den Energiehaushalt der Pflanze und fördern eine stabile Entwicklung. Blattdüngung mit sofort wirksamen Nährstoffen (z. B. in Salzform oder Suspension) unterstützt gezielt die Photosynthese und Wurzelbildung. Besonders im späten Herbst (ab Ende Oktober) sind Depot-Blattdünger mit Mikronährstoffen wie Bor, Mangan, Kupfer und Zink wichtig.
Der Text enthält zudem konkrete Praxisempfehlungen für Raps und Getreide.