
Winterweizen
Für einen Krankheitsbefall muss alles „passen“!
Ein Pathogen benötigt, um gefährlich werden zu können, bestimmte Faktoren. Diese sollte man einschätzen können um entsprechend reagieren zu können. Dr. Aileen Hahlbohm, Produktmanagerin für Hybridgetreide, und Dr. Gunnar Kleuker, Produktmanager für Liniengetreide, erläutern grundsätzliche Prinzipien mit dem Schwerpunkt Braunrost an Winterroggen und -weizen.
Schnell gelesen (Kurzfassung):
Für das Auftreten von Pflanzenkrankheiten müssen drei Faktoren gleichzeitig erfüllt sein: ein virulenter Erreger, eine anfällige Wirtspflanze und passende Umweltbedingungen – dieses Prinzip beschreibt das Pflanzenkrankheitsdreieck. Während Witterung und Erreger kaum beeinflussbar sind, lässt sich die Pflanzengesundheit über die Sortenwahl und die Fruchtfolgegestaltung steuern. Ein aktuelles Beispiel ist Braunrost an Winterroggen und -weizen, der 2024 und 2025 regional teils starke Ertragsverluste verursachte. Der Pilz benötigt lebendes Gewebe und profitiert von enger Fruchtfolge. Sortenwahl ist ein zentraler Baustein im Krankheitsmanagement und daher lohnt es sich, die Sortenbewertungen der Beschreibenden Sortenliste genauer anzuschauen. In der Bundessortenliste 2025 weisen z. B. SU Glacia, SU Karlsson und SU Fred eine gute Einstufung gegenüber Braunrost auf (Noten 3–4). Ergänzend zu den offiziellen Sorteneinstufungen liefern Landessortenversuche wichtige Erkenntnisse über Sortendifferenzen in dem jeweiligen Anbaujahr. Auch beim Weizen war Braunrost zuletzt ebenfalls Leitkrankheit.