Ökologischer Landbau
Konventionell trifft Biologisch: Projekt FINKA präsentiert erste (vorläufige) Ergebnisse
In der Ausgabe 4/2022 haben wir bereits von diesem außergewöhnlichen Projekt berichtet, in dem konventionell und biologisch wirtschaftende Betriebe eng zusammenarbeiten. Damals war FINKA noch in der Anfangsphase, doch jetzt liegen erste Zwischenergebnisse vor.
Schnell gelesen (Kurzfassung):
Das Projekt „FINKA“ (Förderung von Insekten im Ackerbau) fördert die Zusammenarbeit zwischen konventionell und biologisch wirtschaftenden Betrieben, um die Biodiversität auf Ackerflächen zu erhöhen. Landwirte, Wissenschaftler und Berater arbeiten gemeinsam daran, chemisch-synthetische Insektizide und Herbizide auf 30 konventionellen Betrieben zu reduzieren, wobei ökologische Betriebe sie unterstützen. Das Projekt untersucht zudem die Auswirkungen dieser Änderungen auf Ackerbegleitpflanzen und Insektenvielfalt.
Vorläufige Ergebnisse nach 3 Jahren Projektzeit
- Ökonomie: Im ersten Versuchsjahr 2021 erzielten die herbizid- und insektizidfreien FINKA-Flächen ähnliche Winterweizenerträge wie die konventionellen Vergleichsflächen. Die Erträge der ökologischen Flächen waren erwartungsgemäß niedriger. In den Anbaujahren 2022 und 2023 blieben die Ergebnisse ähnlich. Die Arbeitserledigungskosten für Beikrautregulierung waren bei den herbizidfreien Flächen niedriger, jedoch abhängig von Witterung, Samenpotenzial und individuellen Einschätzungen.
- Ackerbegleitflora: Die Deckungsgrade der Ackerbegleitflora variierten stark auf den herbizid- und insektizidfreien Flächen, mit einigen Flächen, die aufgrund von Anlaufschwierigkeiten von problematischen Arten dominiert wurden. Die konventionellen Flächen wiesen erwartungsgemäß geringe Deckungsgrade auf. Die Artenzahl auf den herbizidfreien Flächen war im Durchschnitt dreimal höher als auf den konventionellen, während die ökologischen Flächen im Durchschnitt die meisten Arten aufwiesen.
- Insekten: Die Insekten wurden mit Nisthilfen, Kreuzfenster-Flugfallen und Bodenfallen erfasst. Die vorläufigen Ergebnisse aus den Bodenfallen zeigen, dass die ökologische Bewirtschaftung die höchste Insektenbiomasse aufwies. Die Biomasse der Flächen mit reduziertem Mitteleinsatz war 2021 höher als bei der konventionellen Bewirtschaftung, 2022 waren sie etwa gleichauf.