Fruchtfolge
Betriebsreportage: Minimalbodenbearbeitung + wenig chemischer Pflanzenschutz
Chemischen Pflanzenschutz reduzieren: Das ist nicht immer nur eine agrarpolitische Forderung, sondern oft auch ein Wunsch der Menschen, die von der Landwirtschaft leben. Einer von ihnen ist Christian Hinz, Geschäftsführer der Gut Klein Bünzow GmbH im Landkreis Vorpommern Greifswald. Welche seiner Strategien der letzten 10 Jahre waren erfolgreich – und welche nicht?
Schnell gelesen (Kurzfassung):
Der hier vorgestellte Betrieb bewirtschaftet rd. 2.000 Hektar Landwirtschaftliche Nutzfläche, davon ca. 1.300 ha Druschfrüchte, unter nicht ganz einfachen Bedingungen. Denn erstens sind die 500-550 mm Niederschlag/Jahr ungünstig verteilt und zweitens sind die Böden teilweise extrem leicht (9 Bodenpunkte). Der studierte Landwirt und Betriebsleiter Christian Hinz legt daher großen wert darauf, auf den Pflug zu verzichten. Über die Jahre wurde der Boden durch die Bewirtschaftung mit Minimalbodenbearbeitung aktiver, stabiler und er kann das Wasser besser aufnehmen und speichern als zu Zeiten des Pflügens. Zurzeit funktioniert dieses System zwar nur mit einem einmaligen Einsatz eines Totalherbizides, aber trotzdem arbeitet Hinz daran, mit wenig chemischen Pflanzenschutz auskommen.
Seine Pflanzenschutzstrategie in der Übersicht:
- Fruchtfolgegestaltung: Wechsel von Halm- und Blattfrucht, Sommerung und Winterung sowie Einsatz von Kulturen, die per se wenig Pflanzenschutz benötigen(Mais, Roggen, Sonnenblumen)
- Wahl gesunder Sorten
- Wahl von Sorten, die mit Minimalbodenbearbeitung gut zurechtkommen.
- Mischen von Sorten
- Herbizide nicht in Minimengen einsetzen (Resistenzvermeidung), immer zum optimalen Zeitpunkt bei optimal eingestellter Technik (Effektivitätssteigerung)
- aufgrund betrieblicher (!) Bedingungen Verzicht auf Hacken als ergänzende Maßnahme
- Bei der Herbizidmittelwahl immer darauf achten, dass das Mittel keine Schwächen hat - in der Vergangenheit führte dies zum Aufkommen des Problemunkrautes Storchschnabel in Raps.
- Nutzen neuer Technologien: Als Versuch für 3 Jahre wird Drohnentechnik in Kombination mit Spot-Spraying eingesetzt, was schon zu erfreulichen Mitteleinsparungen in Zuckerrüben führte.