Winterweizen
Versuchswesen Getreide: 15 Jahre Exaktversuch – für mehr Anbausicherheit
Umfangreiche, mehrortige und mehrjährige Feldprüfungen sollen die Frage klären, was für welche Sorte optimal ist. Denn Sorten können ihr genetisches Potenzial nur dann voll ausschöpfen, wenn sie in der für sie geeigneten Klimaregion bzw. an dem geeigneten Standort stehen und pflanzenbaulich optimal geführt werden.
Schnell gelesen (Kurzfassung):
Alle potenziellen Sorten müssen sich im Feld mit ihrer Gesamtheit an Eigenschaften beweisen, um eine Zulassung durch das Bundessortenamt zu erhalten. Zwar testet das Bundessortenamt in den Wertprüfungen die Sortenkandidaten, aber die internen Versuche der SAATEN-UNION gehen noch darüber hinaus und prüfen Fragestellungen an noch nicht im Markt eingeführten Sorten, die das System des Bundessortenamtes nicht erfassen kann.
Besonders intensiv wird Winterweizen in produktionstechnischen Versuchen auf Herz und Nieren geprüft – und das seit nunmehr 15 Jahren. Denn gerade Weizen ist in seiner Anpassungsfähigkeit regional beschränkt, reagiert stark auf verschiedene Umweltbedingungen und hat unterschiedliche Ansprüche an das Resistenzpaket. Die Versuche werden über eine intensive Dokumentation und Evaluation über die gesamte Vegetationsperiode begleitet und kontinuierlich optimiert.
Im Kern werden folgende Fragen an den deutschlandwirten 20-25 Standorten in Deutschland und im umliegenden Ausland bearbeitet: Wie saatzeittolerant ist eine neue Sorte? Wie reagiert sie auf einen reduzierten Fungizideinsatz? Verträgt die Sorte den Anbau als Stoppelweizen bzw. eine suboptimale Stellung in der Fruchtfolge? An Standorten wie Kleptow in Brandenburg zeigt sich zudem die Anbaueignung für leichte und trockene Standorte. Exemplarisch werden auch verschiedene Saatstärken geprüft.
Der Artikel beschreibt einige Ergebnisse exemplarisch und zeigt, wie unterschiedlich Sorten auf Saatzeiten, reduzierte Saatstärken und reduzierten Fungizidaufwand reagieren.