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Hybridroggen: So produziert man in Finnland und Dänemark

Weiter geht die Reise von Paul Schmieja durch das "Hybridroggen-Europa". Nach Polen und Tschechien blickt er auf zwei Betriebe aus Dänemark und Finnland.

Schnell gelesen (Kurzfassung):

Auf rund einem Drittel der finnischen Anbaufläche wachsen Hafer, Sommergerste und -weizen. Die anderen zwei Drittel verteilen sich auf Erbsen, Bohnen, Sommer- und Winterraps, Hybridroggen, Winterweizen und -gerste. Nahe der Ostsee, im durch Lehmboden geprägten Südwesten, baut der erste der besuchten Betriebe auf seinen sehr heterogenen und hügeligen Flächen neben Hybridroggen, u. a. auch Winter- und Sommerweizen, Sommer- und Winterraps sowie wenige Hektar Kümmel an. Auf rd. 10 % seiner Fläche steht Hybridroggen. Bei der Sortenwahl ist hier neben der Winterhärte eine möglichst frühe Abreife wichtig, denn die Vegetationszeit ist sehr kurz. Dies ist auch der Grund für eine Aussaat bis spätestens zum 15. September. Trotz der kurzen Vegetationsperiode und rund 630 mm Jahresniederschlag werden hier durchschnittliche Erträge von rund 70 dt/ha erreicht: Deutlich mehr als im Landesdurchschnitt.


Der dänische Betrieb, der hier vorgestellt wird, liegt im Süden Dänemarks und bewirtschaftetet rd. 1.200 ha landwirtschaftliche Nutzfläche mit meist sandigen Böden, ein Großteil unter Bewässerung. Schwerpunkt ist die Braugersten- und Kartoffelproduktion. Der Hybridroggen steht auf Flächen mit wenig Bodenpunkten und oder auf Flächen, die nicht bewässert werden können. Diese Kulturart generell und die Sorte SU Pluraris im Speziellen passen sehr gut in das Low-Input-Verfahren des Betriebes: Gute Gesundheit und Standfestigkeit, hohe Nährstoff- und Wassereffizienz und trotz der schwachen Standorte noch Erträge von 65-70 dt/ha.


Fazit: Auch bei den kurzen Vegetationszeiten des europäischen „hohen Nordens“ auf heterogenen bzw. leichten Standorten ohne Beregnung hat sich Hybridroggen bewährt und als sehr ertragssicher erwiesen. Selbst bei Low-Input-Anbau ohne Wachstumsregler bringt er meist die erforderliche Brotgetreidequalität.


Stand: 12.10.2021