Leguminosen
Optimale Aussaat von Ackerbohnen und Körnererbsen
Speziell bei Sommerungen wirkt sich eine längere Vegetationszeit in der Regel positiv auf den Ertrag aus. Bei Ackerbohnen und Körnererbsen muss dies aber nicht unter allen Umständen zutreffen: Welche Auswirkungen Boden, Witterung, Saatzeit und Saatstärke bei Ackerbohnen und Körnererbsen auf den Kornertrag haben, beschreiben Dr. Gregor Welna und Barbara Henze, Norddeutsche Pflanzenzucht.
Schnell gelesen (Kurzfassung):
Ackerbohnen stellen hohe Ansprüche an die Wasserführung und Wasserhaltefähigkeit des Bodens. Besonders während der Blüte und der anschließenden Hülsenfüllung muss eine gute Wasserversorgung gesichert sein, weshalb schwere bis mittelschwere Böden sich besonders gut für einen erfolgreichen Ackerbohnenanbau eignen.
Körnererbsen hingegen bevorzugen leichtere bis mittelschwere Böden mit besserer Erwärmbarkeit und Durchlässigkeit. Vor allem während der Keimung sowie während der Blüte ist aber auch hier eine ausreichende Wasserversorgung essenziell.
Saatbett vor Saatzeit!
Der Aussaattermin wird in erster Linie durch ein gutes Saatbett bestimmt. Der Boden sollte feinkrümelig und wassersparend vorgearbeitet sein. Eine möglichst tiefe Ablage der Bohne mit mehr als 6 cm, besser 8–12 cm, sichert die Verfügbarkeit des Keimwassers ab. Bei Erbsen ist je nach Bodenbedingungen und Wasserverfügbarkeit eine Ablagetiefe von 3–5 cm angeraten.
Bei Ackerbohnen muss man keine Angst haben, die Saat zu tief abzulegen – „zu tief“ gibt es bei Ackerbohnen nicht. Entscheidender Faktor ist hier die Wasserverfügbarkeit zum Quellen des Samens. Gleichzeitig vergrößern sich durch die tiefe Ablage der durchwurzelte Bodenhorizont und die Standfestigkeit der Ackerbohne. Tief ansetzende Wurzeln bieten zudem einen natürlichen Schutz der Knöllchenbakterien vor dem Fraß der Larven des Blattrandkäfers während der Blüte.
Anbautechnische Versuche sollten einen Effekt des Aussaattermins und der Saatstärke auf die Ertragsleistung quantifizieren. Die Ergebnisse werden in dem Beitrag dargestellt und interpretiert.
Bei Bohnen und Erbsen gilt nicht „je später, desto mehr“
Weder bei Ackerbohnen noch bei Körnererbsen empfiehlt es sich, die Saatstärke bei späteren Saatterminen zu erhöhen, wie es beispielsweise bei Winter- und Sommergetreide der Fall ist. Zu hohe Saatstärken bergen bei Ackerbohnen und Erbsen ein Lagerrisiko und damit eine erhebliche Ernteerschwerung. Besser ist es daher, bei den praxisüblichen Saatstärken für Ackerbohnen von 35–45 Kö/m² bzw. 80–90 Kö/m² für Körnererbsen zu bleiben.
Ackerbohnensorten mit hohem TKG (z. B. Macho) erreichen schon bei 30-35 Kö/m² ihr ökonomisches Optimum.