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Mykotoxinbelastung bei Hafer: Wie weit ist die Resistenzforschung?

Da die inländisch produzierten Hafermengen für den Bedarf der Schälmühlen nicht ausreichen, müssen große Hafermengen importiert werden. Belastungen des Erntegutes durch Pilzgifte sind dabei ein echtes Thema, zumal die gesetzlichen Anforderungen hier steigen. Dr. Matthias Herrmann1, Paulina Georgieva2, Dr. Steffen Beuch3, Dr. Mark Winter2, 4 berichten über den Stand der Forschung.

Schnell gelesen (Kurzfassung):

Im Hafermarkt steigen die gesetzlichen Anforderungen und die Ansprüche seitens des Handels in Bezug auf unerwünschte Rückstände oder Mykotoxine.

Besonders in Skandinavien, einem der wichtigsten Haferlieferanten für die deutschen Schälmühlen, sind in den vergangenen 20_Jahren wiederholt große Partien mit den Pilzgiften DON oder HT-2/T-2 so stark kontaminiert gewesen, dass eine Vermarktung ausgeschlossen war.

Deshalb gab und gibt es besonders auch in den skandinavischen Ländern eine intensive Forschung zur Resistenz gegenüber Fusarium in Hafer. Für Deutschland gab es bisher keine Untersuchungen darüber, welche Fusariumarten im Haferanbau vorkommen und gegen welche Arten die Resistenzzüchtung ausgerichtet werden muss. Die schon laufende Resistenzzüchtung wurde deshalb durch ein Forschungsprojekt in einem Verbund der Gesellschaft für Pflanzeninnovation (GFPi), der Georg-August-Universität Göttingen und dem Julius-Kühn-Institut verstärkt.

 

Ein kurzer Überblick über die Ergebnisse:

  • Von den insgesamt 11 Fusariumarten, war besonders häufig nah Fusarium poae nachzuweisen.
  • Es wurden erstmalig statistisch signifikante Unterschiede im Befall aktueller Sorten durch die DON-Produzenten F. culmorum und die HT-2/ T-2-Produzenten F. langsethiae und F. sporotrichioides festgestellt.
  • Kurzes Stroh führt nicht zu mehr Fusarium.
  • Der Befall führt weniger zu einer Ertragsreduktion wohl aber zu massivem Qualitätsverlust durch hohe Mykotoxinbelastung.

 

Vermutlich werden schon bald „sichere“ Sorten zur Verfügung stehen.


Stand: 18.12.2019