Aktuelle Ausgabe 02/2024

Ausgaben

Sonderausgaben

Themen

Abonnement

Impressum

Datenschutzerklärung

Cookie-Einstellungen

GPS-Roggen: Futter sichern mit Ganzpflanzensilage

Die letzten Trockenjahre haben auf den meisten tierhaltenden Betriebe dazu geführt, dass keine oder kaum Futterreserven angelegt werden konnten. 2023 zählt statistisch gesehen in Deutschland nicht zu den ausgeprägten Trockenjahren. Dennoch lässt die Trockenperiode im Mai und Juni, unter der insbesondere die Sommerkulturen wie der Mais litten, keine guten Prognosen zur Futterproduktion zu. Flexibel einsetzbaren Kulturarten können dazu beitragen, die Situation zu entspannen, wie Marieta Hake ausführt.

Schnell gelesen (Kurzfassung):

Seit 2022 hat der Anbau von den Wintergetreidearten Triticale und Roggen für die Ganzpflanzensilage in Deutschland deutlich zugenommen. Hierfür gibt es verschiedene Gründe:

  • Risikoreduzierung: Der Klimawandel führt zu schwankenden Maiserträgen. Wintergetreide verwertet das Wasser aus dem Winter besser und es ist noch in den wichtigen Entwicklungsphasen ausreichend verfügbar.
  • GLÖZ 6 und 7: Auch die rechtlichen Rahmenbedingungen haben einen Einfluss auf die Flächenausweitung genommen.  Außerdem entfällt durch den Anbau einer Winterung die Pflicht für einen weiteren Zwischenfruchtanbau.
  • Maisdeckel: Der für Biogasanlagen relevante „Maisdeckel“ ist mit dem Anbau von GPS-Getreide besser einzuhalten.
  • Arbeitswirtschaft: Durch die frühe Ernte werden Arbeitsspitzen in der Haupt-Erntezeit entzerrt.

GPS-Ernte; Quelle: Dörrie
GPS-Ernte; Quelle: Dörrie
Pflanzenbauliche Vorteile von GPS-Getreide:

Durch die Aussaat vor Winter werden Nährstoffe aufgenommen, bevor sie verlagert werden können. Trockene, heiße Sommer sowie nasse Winter sind beim Wintergetreide nicht so ertragswirksam wie z. B. beim Mais. Früher Hitze- und Trockenstress beeinflusst Winterungen nicht so stark wie Mais.
Außerdem wird durch die „Winter-Begrünung“ das Erosionsrisiko verringert.
In maislastigen Fruchtfolgen bedeutet eine Winterung auch einen Fruchtwechsel und damit einen Beitrag zum integrierten Pflanzenschutz.
Die Humusbilanz ist ausgeglichener als in Fruchtfolgen mit maximalem Silomaisanteil. Die die frühe GPS-Ernte kann noch eine Zweitfrucht, Zwischenfrucht oder eine frühe Winterung etabliert werden.


Vorteile von Hybridroggen als GPS

Roggen als Ganzpflanzensilage ist vielseitig einsetzbar: als Futtermittel oder auch als Substrat für die Biogasanlage. Durch die frühe Ernte ist eine rechtzeitige Futterverfügbarkeit gewährleistet und Futterlücken können geschlossen werden.
Im Vergleich zu anderen Wintergetreidearten bringt Roggen höhere GTM-Erträge.
Roggen ist extrem anpassungsfähig und anspruchslos: Er braucht weniger Pflanzenschutz, weniger Wasser, weniger Dünger als andere Getreidearten


Nachteile von Hybridroggen als GPS-Getreide

Für die Ernte von GPS-Roggen steht nur ein kleines Erntefenster zur Verfügung.
Zudem können nicht die gleichen Qualitäten erreicht werden wie mit Maissilage, sodass die Ganzpflanzensilage unbedingt analysiert werden muss, um eine optimale Versorgung sicherzustellen.


Stand: 09.10.2023