Aktuelle Ausgabe 01/2024

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Ein gutes Gespann: Ackerbohnen und Mulchsaat

Ackerbohnen stellen nur sehr geringe Ansprüche an die Bodenbearbeitung und Aussaat. Für eine kostengünstige Produktion sollten die Potenziale dieser Robustkultur genutzt werden.

Quelle: landpixel
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Für die Ertragssicherheit von Ackerbohnen ist eine gute Wasserversorgung während der Hauptwachstumszeit von Mai bis Juli unverzichtbar. Daher werden Ackerbohnen eher auf schwereren Böden mit hoher Kapazität an pflanzenverfügbarem Wasser bzw. guter Niederschlagsverteilung angebaut.


Ackerbohnen haben einen hohen Anspruch an die Wasserversorgung

 

Auch die Gestaltung der Bodenbearbeitung sollte in Richtung Wasserversorgung zielen: Eine gute Bodenstruktur ermöglicht eine tiefe Durchwurzelung (keine Verdichtungshorizonte!). Darüber hinaus erhöhen stabile Porensysteme die Wasserversorgung aus tiefen Bodenzonen über den kapillaren Wasseraufstieg. Ein hoher Anteil an Grobporen ist für eine ausreichende Sauerstoffzufuhr wichtig und ist Voraussetzung für eine optimale Besiedlung der Wurzeln mit Knöllchenbakterien, die den vollständigen Stickstoffbedarf der Pflanzen zur Verfügung stellen.

Quelle: landpixel
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I Bodenbearbeitung

Pflugeinsatz: nicht immer optimal

Konventionelle Bestellverfahren sind durch den Einsatz des Pfluges geprägt. Für Ackerbohnen müssen Verdichtungen durch Radlasten unterhalb der Pflugtiefe unbedingt vermieden werden: Die kräftige Pfahlwurzel kann bei guter Bodenstruktur zwar tief einwachsen, sie hat aber keine große Durchdringungskraft und wird durch Dichtlagerung empfindlich gestört. Daher darf der Pflug nur bei möglichst trockenem, tragfähigem Boden eingesetzt werden. Eventuell vorhandene Pflugsohlen sind vorab über eine Tiefenlockerung zu beseitigen. Nach einer zeitigen Herbstfurche kann jedoch bei Verschlämmung der Oberfläche eine erhöhte Erosionsgefahr eintreten.


Eine dicht lagernde, verschlämmte und nasse Bodenoberfläche im Frühjahr erfordert eine erneute Grubberbearbeitung zur Aussaat. Dies ist jedoch oft wegen der begrenzten Befahrbarkeit problematisch und der Bearbeitungshorizont kann oft nicht abtrocknen. Nach einer Frühjahrsfurche im Januar/Februar sind schwere Böden dann in idealem Zustand, wenn bei tragfähigem Unterboden gearbeitet werden kann und danach der Boden durch eine mehr­tägige Frostperiode abtrocknen kann. Dann sollte die Bohnenaussaat unverzüglich beginnen! Diese vorteilhafte Frosteinwirkung ist aufgrund der zunehmenden Wetterkapriolen nicht mehr sicher kalkulierbar. Besonders in feuchten Lagen lässt sich die angestrebte frühe Aussaat deshalb oft schwer realisieren.


Keinesfalls darf die Saat in den Boden „geknetet“ werden. Kreiseleggen mit schwerer Packerwalze sind für feuchte Bedingungen daher nicht geeignet. Besonders kritisch ist es, wenn der noch feuchte Boden unterhalb der Pflugsohle verdichtet und durch Radschlupf verschmiert wird. Die Bohnen bilden dann ein reduziertes Wurzelsystem aus. Bei Niederschlagsmangel während des Schossens und der parallel verlaufenden Blüte geht dem Bestand dann schnell das Wasser aus.


Günstigere Boden- und Witterungsbedingungen stellen sich oft erst im späteren Frühjahr gegen Ende März oder im April ein. Solche „Spätsaaten“ sind jedoch risikoreicher, da Blüte und Kornfüllung sich zunehmend in die trocke­neren Sommermonate (Juni/Juli) verschieben: Die Bohne reagiert sehr empfindlich auf Hitze, Trockenheit, insbesondere in Kombination mit hoher Sonneneinstrahlung. Solch abiotischer Stress verursacht bei den Pflanzen häufig einen schnell ansteigenden Krankheitsbefall.


Mulchsaatverfahren richtig gestalten!

Mulchsaatverfahren können kostengünstiger und wassersparender sein und hinterlassen einen im Frühjahr trag­fähigeren Boden, sodass eine frühzeitige Bestellung der Bohnen mit größerer Wahrscheinlichkeit möglich wird. Bei konsequentem Pflugverzicht werden Pflugsohlen vermieden, sodass der Unterboden offen und durchwurzelungsfähig bleibt. Das unbeschädigte Kapillarsystem stellt eine gute Wasserversorgung sicher. Auf Flächen von nicht vollständig pfluglos wirtschaftenden Betrieben treten unter Umständen Pflugsohlen auf, die im Spätsommer aufgearbeitet werden sollten.


Eine effiziente und nachhaltige Tiefenlockerung auf ca. 40–50 cm erfordert jedoch trockenen Boden sowie eine anschließende Stabilisierung des „überlockerten“ Bodens durch Wurzeln von Zwischenfrüchten. Ohnehin kann der Anbau von Zwischenfrüchten vor den Leguminosen auch im Rahmen der aktuellen „Greening-Regulierungen“ eine sinnvolle Option sein.


Zeiträume nutzen

Nach der Getreideernte steht bis zur Ackerbohnensaat ein komfortabler, langer Zeitraum zur Verfügung, der gezielt für Strohmanagement, Unkrautregulierung und Strukturbildung genutzt werden sollte. Auch fruchtfolgeübergreifende Maßnahmen wie Kalkung, Grunddüngung, Kompostausbringung können hier gut organisiert werden. Hervorzuheben sind insbesondere die wirksamen Möglichkeiten des Ackerfuchsschwanzmanagements in Regionen, in denen sich Resistenzen ausgebreitet haben.


In Bezug auf das Strohmanagement sind die Grobleguminosen „robust“, denn das Saatkorn wird aufgrund der guten Triebkraft und der tiefen Ablage kaum durch das Stroh beeinträchtigt. Da jedoch die Bekämpfung breitblättriger Unkräuter auf der Basis bodenwirksamer Vorauflauf-Herbizide erfolgt, darf der Strohbedeckungsgrad nicht zu hoch sein. Kurze Häcksellängen und das Anschieben der Rotte durch eine Bodenbearbeitung im Herbst gewährleisten dies sicher. Um eine maximale Herbizidwirkung zu erreichen, darf die Bodenoberfläche nach der Saat nicht zu grobklutig sein.


Mulchsaat mit Lockerung

Nach der Getreideernte kann man zunächst das Auflaufen des ersten Ausfallgetreides abwarten. Ist unter der Strohauflage noch Bodenfeuchte vorhanden oder durchdringt ein Regenschauer den Strohmulch, so ist das Auflaufen von Getreidekörnern und Ungrassamen auch ohne Bodenbewegung gesichert. Ein relativ flacher Stoppelsturz beseitigt die Pflanzen dann in einem frühen Stadium vor der Bestockung. Der Einsatz eines Glyphosat-Produktes kann u. U. bis in den September/Oktober verzögert werden und erspart dann die sonst nötigen Überfahrten mit dem Grubber. Wurzelunkräuter wie Distel und Quecke sollten zunächst ausreichend austreiben. Bei Verzicht auf eine Glyphosat-Maßnahme dürften zur Überbrückung des Zeitraumes nach der Getreideernte drei Stoppelbearbeitungsgänge im Herbst erforderlich sein.


Ideal ist eine abschließende tiefere Grubberbearbeitung im Spätherbst auf etwa 10 bis 15 cm Tiefe, die meist ab Ende Oktober oder im November in einer noch trockenen Phase durchgeführt werden kann. Ein eher grober, nicht rückverfestigter Boden, der von der Kapillarität gelöst ist, trocknet im Frühjahr besser ab. Das eingemischte Stroh vermindert Bodenverschlämmungen und Dichtlagerungen. Auch nach der Aussaat sorgt das Material für die Durchlüftung des Keimbereiches und die gewünschte Bodenaktivität. Stroh-Mulchsysteme können also sehr variabel gestaltet werden und eignen sich somit insgesamt ausgezeichnet für den Ackerbohnenanbau.


Lassen sich Zwischenfrüchte integrieren?

Der lange Zeitraum zwischen Getreideernte und Frühjahrsaussaat der Bohnen kann für den Anbau von Zwischenfrüchten genutzt werden. Diese verbessern die Bodenstruktur und erhöhen den Anteil der Ökologischen Vorrangflächen im Rahmen des Greenings. Oft wird sich die Anbaufolge Weizen–Bohnen–Weizen ergeben, während die Wintergerste vorzugsweise als Rapsvorfrucht steht. Nach der Weizenernte ergeben sich späte Saattermine für die Zwischenfrucht vor allem dann, wenn das Stroh auf dem Acker verbleibt und eine kostengünstige pfluglose Bestellung erfolgen soll. Die Auswahl an spätsaatverträglichen, frohwüchsigen und sicher abfrierenden Arten für dieses Anbauverfahren ist stark eingeschränkt. Legume Arten – auch als Mischungsanteil – sollten gemieden werden. Bei begrenzter N-Düngung („30/60-Regel“ nach DVO) in Verbindung mit der starken N-Fixierung durch das Weizenstroh, ist die gewünschte rasche und gleichmäßige Entwicklung der Zwischenfrucht zur Bodenbedeckung und Unkrautunterdrückung nicht immer garantiert. Empfehlenswert ist daher, das Weizenstroh von der Fläche zu räumen und anschließend eine sorgfältige tiefere Bodenbearbeitung mit unmittelbar nachfolgender Zwischenfruchtsaat durchzuführen. Achtung: Körnerleguminosen
fixieren mithilfe der Knöllchenbakterien Stickstoff aus der Umgebungsluft und benötigen daher keine N-Zufuhr. Hohe Mineralisierungsraten stören sogar den Knöllchenansatz!


viterra® MULCH ist auch für Fruchtfolgen mit Leguminosenanteil geeignet. Quelle: P.H. Petersen
viterra® MULCH ist auch für Fruchtfolgen mit Leguminosenanteil geeignet. Quelle: P.H. Petersen

 

Ziel ist es, störende Stoppeln einzuarbeiten, genügend Feinerde zur Einbettung des Zwischenfruchtsaatgutes zu erzeugen und die Restfeuchte des Bodens für die Keimung zu nutzen. Der gelockerte Boden kann von den Wurzeln der Zwischenfrucht tief erschlossen und stabilisiert werden. Damit sind dann optimale Voraussetzungen für die Wurzelentwicklung des Ackerbohnenbestandes gegeben. Über weitere Maßnahmen muss bereits frühzeitig entschieden werden, denn die verfügbaren Feldarbeitstage mit vertretbaren Bodenbedingungen ab Dezember bis zur angestrebten Aussaat der Bohnen ab Februar/März sind knapp. Infrage kommt das Mulchen des Aufwuchses oder auch die Beseitigung von Ausfallgetreide und Altunkraut durch den Einsatz von Glyphosat. Während das Mulchen auch auf den Ökologischen Vorrangflächen derzeit meist erlaubt ist, entfällt grundsätzlich der Einsatz von Herbiziden und eine Bodenbearbeitung vor dem 15. Februar. Zum aktuellen Stand der Greeningbestimmungen sollte vorsichtshalber die Fachberatung kontaktiert werden.


Werden die Zwischenfrüchte nicht zur Erfüllung des Greenings angebaut, so entfallen die genannten Restriktionen und die Verfahrensweise kann erheblich flexibler den sich jährlich ändernden Praxisbedingungen angepasst werden.


Direktsaat ohne Lockerung

Ziel dieses Verfahrens ist es primär, den Arbeits- und Maschinenaufwand insgesamt zu reduzieren und eine stabile, intakte Bodenstruktur zu erhalten. Des Weiteren kann eine möglichst lange und intensive Bodenbedeckung das Auflaufen von Unkräutern weitgehend reduzieren. Gelingt dies jedoch nicht, dann können Bodenherbizide keine Wirkung entfalten: Zur Regulierung nach dem Auflaufen stehen derzeit keine Kontaktmittel mehr zur Verfügung.


Die sehr gute Tragfähigkeit nicht bearbeiteter Böden kann bei Verwendung breiter Bereifung und geeigneter Maschinen eine sehr frühe und termingerechte Saat ermöglichen. Zu berücksichtigen ist, dass die Feuchtegehalte unbearbeiteter Böden aufgrund der ungestörten Kapillarität erhöht sind und die Arbeitsqualität von Maschinen mit stärkerem Eingriff (Zinkengeräte) erheblich beeinträchtigt werden kann. Das Schließen der Saatrille ist wichtig, um die Keimbereitschaft des Dunkelkeimers zu gewährleisten, und um den Keimling sowie die Keimwurzel vor Herbizideinwirkung zu schützen.


II Aussaat und Aussaattechnik

Frühe Saat – gute Befahrbarkeit vorausgesetzt

Frühe Saattermine ab Ende Februar bis etwa Mitte März sind aufgrund der Frostverträglichkeit der Keimpflanzen (bis -5 °C) möglich und aus Gründen der Wasserversorgung und Vegetationslänge für die Ertragsbildung von großem Vorteil. Das darf jedoch nicht überzogen werden: Die Befahrbarkeit bzw. ein guter Bodenzustand ist für die Pflanzenentwicklung ebenso wichtig wie ein früher Saattermin. Spätsaaten ab der zweiten Aprilhälfte erhöhen das Risiko von Mindererträgen, da sich das Längenwachstum und die parallel verlaufende Blüte bzw. auch die Kornausbildung bis weit in Juni hinein erstrecken. Ein möglichst früher Abschluss dieser Phase ist vorteilhaft, da die Bohnen sehr sensibel auf Trockenheit, Hitze und hohe Strahlungsintensität reagieren. Stresssituationen lösen oft auch eine erhöhte Krankheitsanfälligkeit aus. In Regionen mit gesicherter, günstiger Niederschlagsverteilung und generell höherer Luftfeuchte in den genannten Monaten (z. B. norddeutsche Küstenzone) sinkt das Ertragsrisiko späterer Saattermine.

Ein gut strukturierter Boden fördert das Wurzelwachstum und die Knöllchenbakterien. Quelle: Dr. Anke Boenisch, SAATEN-UNION
Ein gut strukturierter Boden fördert das Wurzelwachstum und die Knöllchenbakterien. Quelle: Dr. Anke Boenisch, SAATEN-UNION

Die Keimung der Ackerbohnen beginnt bei Temperaturen um ca. 5 °C. Entsprechend der Bodentemperatur dauert es bis zum Feldaufgang 10 bis 30 Tage. Anzustreben ist auch unter Berücksichtigung der Saatgutkosten ein Pflanzenbestand von etwa 45 Pflanzen je m². Dünne Bestände unter 30 Pflanzen beschatten den Boden erst spät und nicht ausreichend, sodass sich ggf. Spätverunkrautung entwickelt und für lange Zeit eine unproduktive Wasserverdunstung stattfinden kann. Dichte Bestände treiben sich aufgrund der Konkurrenz um Licht stärker in die Höhe und bergen dann erhöhte Lagergefahr.


Zur Berechnung des Saatgutbedarfes müssen Korngewicht und Keimfähigkeit aufgrund der erheblichen Unterschiede zwischen den Partien unbedingt berücksichtigt werden.


Der Feldaufgang ist bei ordnungsgemäßer Saat meist unproblematisch. Nur bei widrigen Bedingungen müssen entsprechende Zuschläge kalkuliert werden. Es ergeben sich bei durchschnittlichen Werten Saatmengen von un­gefähr 200 bis 250 kg/ha. Besonders dicke Körner mit Tausendkorngewichten um 500 g können in den Dosieraggregaten der Drillmaschine Probleme bereiten – erkennbar an knackenden Geräuschen beim Abdrehen. Bei pneumatischen Drillmaschinen sollten grundsätzlich die Stifte auf der Dosierwelle entfernt werden – eine Brückenbildung im Saattank ist nicht zu befürchten.


Drilltechnik anpassen

Der hohe Keimwasserbedarf erfordert eine tiefe Kornablage auf 6 bis 8 cm. Ist ausreichend Bodenfeuchte gegeben oder eine hohe Niederschlagsmenge zu erwarten, kann man flacher säen. Jedoch sollten mindestens 4 bis 5 cm Tiefe erreicht werden, um die Standfestigkeit nicht zu gefährden und einen ausreichenden Schutz der Saat vor Bodenherbiziden zu gewährleisten. Die geforderten Drilltiefen lassen sich nach Pflugfurche bei konventioneller Drilltechnik auf mittleren Böden nicht immer sicher erreichen. Noch schwieriger ist die Situation bei Mulchsaaten mit Reststoffen und nur flacher Lockerung. Deutlich besser arbeiten moderne Mulchsaatmaschinen, die einen wesentlich höheren Schardruck erzeugen können. Zusätzlich empfehlen sich diese Maschinen durch ihre höhere Schlagkraft und Flächenleistung. Es sollte jedoch darauf geachtet werden, dass die Packerwalzen auf feuchtem Boden nicht zu stark kneten und verdichten.


Für die Direktsaat eignen sich Scheibenscharmaschinen, die mit hohem Schardruck einen Säschlitz öffnen können und die vorgesehene Ablagetiefe sicher erreichen. Mit diesen Geräten ist auch eine Saat bei leicht gefrorenem Boden in 1 bis 2 cm Tiefe möglich (z. B. Tandemflex/Moore, John Deere 750 A, Tume etc.).


Unübertroffene Genauigkeit in der Tiefenablage und der Standgenauigkeit wird durch Einzelkornsägeräte erreicht, die heute meist bereits in Mulchsaatausführung verbreitet sind. Vergleichsweise geringe Flächenleistung und teure Maschinentechnik belasten allerdings dieses Saatverfahren. Zudem konnten ertragliche Vorteile der Einzelkornsaat in Feldversuchen nicht eindeutig belegt werden.


Extensive Säverfahren verträgt die Ackerbohne aufgrund der hohen Triebkraft gut. Lediglich auf eine gute Keimwasserversorgung und sichere Tiefenablage bzw. Erdbedeckung ist zu achten. Daher ist auch die Saat in einen Erdstrom möglich, die mit speziellen Grubber-/Säkombinationen durchgeführt werden kann. Da die Tiefenablage dabei vergleichsweise unpräzise ist, kann der Feldaufgang zeitlich verzettelt sein.


… und nach der Bohnenernte?

Körnerleguminosen hinterlassen unproblematische Erntereste, die – ähnlich wie beim Raps – aufgrund des günstigen C/N-Verhältnisses leicht und schnell verrotten. Durch die meist optimale Bodenstruktur bietet sich eine Mulchsaat nach nur flacher Lockerung oder gar eine Direktsaat des nachfolgenden Winterweizens an. Gleichzeitig wird die Stickstoffmineralisierung durch den Verzicht auf eine frühe und tiefgehende Bearbeitung in geringerem Maße angeschoben.


Unkomplizierte „Robustkultur“ mit Gesundwirkung

Körnerleguminosen sind aus den skizzierten Gründen und dank ihrer „Gesundwirkung“ ein wesentlicher Baustein pflugloser Anbausysteme. Hinsichtlich der Ansprüche an das Saatbett sind sie eine echte Robustkultur, sodass auch sehr extensive Bodenbearbeitungssysteme genutzt werden können. Sie stellen jedoch hohe Anforderungen an eine intakte Bodenstruktur. Daher bestimmen die Bodenbedingungen bzw. die Bearbeitungsfähigkeit des Ackers trotz der Forderung nach möglichst früher Bestellung den Aussaattermin. Durch Mulchsaatverfahren lassen sich meist frühere Saattermine realisieren, die sich positiv auf die Bestandesentwicklung und den Ertrag auswirken.

Günter Stemann,
FH Südwestfalen, Agrarwirtschaft Soest

Stand: 22.02.2019