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Weizen- und Roggensorten mit höherer Stickstoffeffizienz

Zwei Drittel unseres Trinkwassers werden aus dem Grundwasser gewonnen. Weil über die Hälfte Deutschlands landwirtschaftlich genutzt wird, sollen die N-Überschüsse auf maximal 50 kg/ha reduziert werden. Sorten mit besserer Stickstoffverwertung sind ökonomisch und ökologisch die beste Wahl zur Herbstaussaat 2017.

Schnell gelesen (Kurzfassung):

In weiten Teilen Deutschlands ist die Grundwasserqualität durch Nährstoffeinträge aus der Landwirtschaft gefährdet. Die Novellierung der Düngeverordnung soll hier Abhilfe schaffen, indem sie die eine maßgebliche Reduzierung der Düngungsintensität zum Ziel hat.

Folgende Faktoren sind entscheidend für den N-Saldo:

  1. Der wichtigste verwendete Umweltindikator bei ist der N-Saldo der flächenbezogenen Stickstoffbilanz. Je positiver der N-Saldo, umso höher das Risiko erhöhter N-Auswaschung.
  2. Die wichtigsten landwirtschaftlichen Einflussgrößen auf den flächenbezogenen N-Saldo sind
    • der Tierbesatz,
    • die Fruchtfolge,
    • die Anbauintensität,
    • die Düngerapplikation und nicht zuletzt
    • die Sortenwahl.

Die Sortenwahl ist das wichtigste Instrument für umweltfreundliche N-Salden. Denn stickstoffeffizientere Sorten sind aufgrund ihrer höheren Leistungsfähigkeit die wirtschaftlichere Anbaualternative.

Winterroggen
Aufgrund der Daten aus den Wertprüfungen lässt sich für jede Sorte die N-Effizienz berechnen. Dabei kann man bei Hybridroggen erhebliche Sortenunterschiede feststellen. Im aktuellen Roggensortiment ist die Sorte SU Bendix die N-effizienteste.
Alle Hybridroggensorten sind effizienter als die mitgeprüfte Populationssorte.

Winterweizen
Weil das Sortenangebot bei Winterweizen sehr groß ist, werden hier nur die 15 Sorten mit der größten Vermehrungsfläche sowie die A-Hybride Hyvento vorgestellt.

Die negative Beziehung zwischen Kornertrag und Proteingehalt ist bei Weizen stärker ausgeprägt als beim Roggen. Auch hier gibt es Sortenunterschiede, die aber weniger deutlich ausfallen als beim Roggen. Unter den führenden Weizensorten verwerten Ponticus und NORDKAP das Stickstoffangebot am besten, gefolgt von Benchmark, Porthus, Elixer, Reform und Anapolis. Noch etwas effizienter (rechnerisch) ist die Hybride Hyvento.

Wo braucht man N-effiziente Sorten besonders?
Besonders wichtig sind stickstoffeffizientere Sorten im Einzugsbereich von Trinkwasser sowie auf durchlässigen Böden. Letzteres trifft insbesondere für typische Roggenstandorte zu. Auf diesen sind stickstoffeffizientere Sorten geradezu Pflicht, zumal die Sortenunterschiede bei Roggen, vergleichsweise groß sind.


Stand: 26.06.2017